Die Ausstellung stand in Verbindung mit der offiziellen Einweihung der neu gestalteten Innenstadt. Denn nur wenige Wochen zuvor wurden die letzten Steine des neuen Pflasters in der Wilhelmstraße gelegt. Sie wird von bis zum 20. November zu sehen sein.
In seiner Eröffnungsrede betone Bürgermeister Sebastian Wagemeyer, wie wichtig das gemeinsame Handeln für die Innenstadt sei. In die Neugestaltung der öffentlichen Räume im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes Altstadt Lüdenscheid seien insgesamt 6,5 Millionen Euro geflossen – mindestens 80 Prozent über die Städtebauförderung von Bund und Land. Bewusst war der Termin der Eröffnung auf den Tag der „Nacht der Kultur“ gelegt worden. „Denn die Nacht der Kultur ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich nicht nur die Kultureinrichtungen, sondern auch die Veranstalter, Vereine und Gastronomen vernetzen, um einen Abend mit vielfältigen Angeboten zur präsentieren, der Gäste aus Lüdenscheid und darüber hinaus in die Stadt zieht“, so Wagemeyer.
Die Fotos der Ausstellung zeigten die Veränderung der Haupteinkaufsstraße über das vergangenen Jahrhundert. Auch heute befinde sich die Innenstadt wieder in einem Transformationsprozess. „Aktiv wollen wir uns gemeinsam auf den Weg machen, Lösungen für eine lebendige Innenstadt mit einem attraktiven Angebots- und Veranstaltungsmix zu finden“, so der Bürgermeister und übergab das Wort an die Akteure aus der Innenstadt, die aktuelle Maßnahmen und Förderprojekte vorstellten.
Viele Impulse für die Innenstadt
Phillip Nieland, Geschäftsführer der Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH (LSM), stellte kurz die breite Palette der Veranstaltungen vor, die die LSM jedes Jahr – mit Partnern – in Lüdenscheid organisiert. „Wir sind verantwortlich für jährlich etwa 30 Aktionen mit insgesamt rund 100 Veranstaltungstagen, viele davon in der Innenstadt“ so Nieland. Ob „Public Viewing, „Frühling in der Innenstadt“, das Stadtfest Lüdenscheid, die Reihen „Sommer in der Stadt“ oder Straßenmusik am langen Donnerstag – die Reihe der gut besuchten Events ist lang. Darüber hinaus fördert die LSM auch viele Initiativen und Aktionen oder stößt diese an.
Kampagne für den Lüdenscheider Einzelhandel
Eine enge Zusammenarbeit ist auch dem Verein „Wir für Lüdenscheid“ wichtig, unter dessen Dach Gewerbetreibende aber auch Privatpersonen aus Lüdenscheid ein Netzwerk gebildet haben. Patrick Jahn, verantwortlich für den Bereich Einzelhandel des Vereins, stellte die Kampagne „Wir sind der Einzelhandel in Lüdenscheid“ vor, die in den kommenden Tagen über die unterschiedlichen Kanäle wie zum Beispiel Postwurfsendungen, lokale Anzeigen, Werbung auf Großflächen und in den Sozialen Medien an den Start gehen wird. „Mit der Kampagne wollen wir die Menschen hinter Geschäften in der Innenstadt zeigen“, betonte Jahn und bedankte sich bei den Partnern LSM, WKL, SEG und Stadt für ihre Unterstützung.
Anschließend stellten Felek Lacroix und Dirk Aengeneyndt von der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) sowie Isabell Großheim von der LSM die verschiedenen Förderprogramme für die Innenstadt vor. Vor allem mit der Landesförderung „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren NRW“ sowie eine ähnliche Vorgängerförderung konnten bereits gute Erfolge erzielt werden. Für einen Zeitraum von bis zwei Jahren senken dabei die Eigentümer die Miete für ihre leerstehenden Ladenlokale um 30 Prozent, eine weitere Minderung der Miete und einen Renovierungszuschuss gibt es über die Förderung. Auf diese Weise konnten bereits mehrere Leerstände wieder besetzt werden. Isabell Großheim appellierte dabei an die Immobilieneigentümer, auch über die Förderung hinaus ihre Mieten zu senken. Nur so sei eine nachhaltige neue Nutzung der leerstehenden Ladenlokale möglich. Insgesamt sei ein Mix von Einzelhandel und Dienstleistungsangeboten ein erfolgversprechender Ansatz für die Angebote in der Innenstadt, erklärte Dirk Aengeneyndt.
Über alternative Nutzungen nachdenken
Einig waren sich viele der Redner darin, dass es in Zukunft nicht mehr möglich sein wird, die gesamte Einkaufsstraße ausschließlich mit Einzelhandelsangeboten zu füllen. Man müsse auch alternative Nutzungen in Betracht ziehen, um die Leerstände weiter zu reduzieren und dabei ein vielfältiges Angebot zu präsentieren, das Menschen in die Innenstadt ziehe.
Im Anschluss an den offiziellen Teil hatten die Gäste die Gelegenheit, die historischen Fotos aus der Innenstadt zu betrachten und eigene Erinnerungen auszutauschen. Dieses Angebot wurde auch im Rahmen der Nacht der Kultur ausgiebig genutzt.
Die Ausstellung im Jürgen-Dietrich-Forum ist noch mindestens bis zum 20. November zu sehen, gegebenenfalls auch darüber hinaus.