Kierspe. E-Mobilität ist in aller Munde, die Zulassungen von reinen Elektrofahrzeugen oder Hybriden nehmen zu. Doch: Wer mit dem E-Auto fahren und vor allem zuverlässig mobil sein möchte, muss flächendeckend Lademöglichkeiten vorfinden. Eine Herausforderung, die bundes-, landes- und auch kommunalpolitisch vermehrt ins Visier gerät. Und genau darum geht in einem Antrag der SPD-Fraktion in Kierspe an den Rat der Stadt.
Die Sozialdemokraten um dessen Fraktionsvorsitzenden Marc Voswinkel hoffen auf Möglichkeiten, die vorhandene Ladeinfrastruktur für E-Mobilität im gesamten Stadtgebiet zu verbessern. Darum beantragen sie „möglichst kurzfristig“ Gespräche mit „vielen Akteuren“ aus Gewerbe, Politik und Privatem, um Konzepte und Ideen zu finden. Ziel sei es, Schwachpunkte in der Kiersper E-Ladestruktur zu finden und zu verbessern. Hinsichtlich derzeit „guter Fördermöglichkeiten“ für E-Ladeboxen und E-Fahrzeuge drückt die SPD-Fraktion aufs Gas und hofft auf kurzfristig terminierbare Gespräche.
Die SPD ist sich sicher: „Ohne jederzeit frei zugängliche sowie auskömmliche Lademöglichkeiten im öffentlichen/privaten Raum kann kaum eine Verkehrswende realisiert werden.“ In Kierspe herrsche diesbezüglich in einigen Stadtbereichen eine Unterversorgung, betont die SPD. Besonders betroffen seien die Flächen ab der Gesamtschule Kierspe in Richtung Halver, das Gebiet von Rönsahl, die Parkplätze an einigen Supermärkten und am Volme-Freizeit-Park sowie die Bereiche von Mehrfamilienhausbebauung, wo die Anwohner keine Möglichkeiten hätten, sich ihre eigene Wallbox zuzulegen.
Um das Stromnetz auf eine mögliche Mehrbelastung durch den Ausbau von Ladestationen vorzubereiten, bittet die SPD in ihrem Antrag zudem um eine Überprüfung durch die Stadtwerke Kierspe beziehungsweise Mark-E. Man müsse wissen, welche Nachbesserungen am Kiersper Stromnetz zukünftig nötig würden, um für die Zeit nach dem Ende von KFZ-Zulassungen mit Verbrennungsmotoren vorbereitet zu sein. Man müsse sicherstellen, „dass flächendeckend im öffentlichen Raum wie auch in privaten Wohnbereichen ausreichende Voraussetzungen für die Aufstellung von E-Lademöglichkeiten bestehen“, heißt es im SPD-Antrag.
Bürgermeister Stelse: Planungen laufen
Derzeit gibt es auf Kiersper Stadtgebiet drei frei zugängliche Ladestationen: am Fachmarktzentrum, bei den Stadtwerken und an der Gesamtschule. Hinzu kommen Anlagen im gewerblichen Bereich. Auf Anfrage von LokalDirekt bestätigte Bürgermeister Olaf Stelse derzeitige Planungen zum Ausbau von E-Ladestationen im Rahmen des E-Mobilitätskonzeptes.. Jede Anlage aber solle sinnvoll und gut geplant sein, gerade hinsichtlich späterer Auslastungen. Man stehe mit Akteuren wie Unternehmen und Wohnungsimmobilienbesitzern im Gespräch. Der Ausbau, so Stelse, sei erforderlich und werde erfolgen. Eine Station in Rönsahl könne demnach schon bald realisiert werden.
Der Rat der Stadt Kierspe tagt am Dienstag, 21. September, um 17 Uhr im PZ der Gesamtschule Kierspe.