„Wir haben Hildesheim ordentlich geärgert“, sagt der SGSH-Coach vor der Partie in Wilhelmshaven mit Stolz in der Stimme, „sie hatten gerade in der ersten Hälfte richtig zu knabbern.“ Am Ende ging die Niederlage durch die grundverschiedenen Strukturen und Ambitionen beider Clubs zwar auch in der Höhe in Ordnung. Die sehr gute Leistung gegen den Liga-Primus – die SGSH wandelte während des ersten Durchgangs einen Sechs-Tore-Rückstand in eine Zwei-Tore-Führung – sorgt dennoch für eine geschwollene Brust im Sauerland. Unter Umständen hätte zumindest die erste Spielhälfte durchaus gewonnen werden können, „allerdings bekommen wir zur Unzeit zwei progressive Strafen, die leider beide berechtigt waren. Da waren wir nicht clever genug.“
Faßbender: Vom Meerblick zum Auswärts-Coup
Viel Zeit zum Hadern bleibt indes nicht. Schon am kommenden Wochenende wartet im Wilhelmshavener HV das nächste Schwergewicht der Liga. Und an die haben die Dragons äußerst positive Erinnerungen: Das Hinspiel gewann die Faßbender-Sieben auf der heimischen Platte nämlich überraschend mit 32:29. Auch diese zwei gewonnenen Punkte sorgen aktuell für eine gute Ausgangslage im Abstiegskampf der Dritten Liga Nord-West, wie auch der Übungsleiter weiß: „Wir haben am Wochenende die Möglichkeit, das Ding unter Dach und Fach zu bringen – wenn die anderen Vereine mitspielen. Ganz klassisch wollen wir aber nur auf uns schauen und für eine weitere Überraschung sorgen. Es wird eine ganz schwere Aufgabe; Spiele in Wilhelmshaven machen vor vielen Zuschauern aber immer jede Menge Spaß.“
Druck nämlich, den verspüren die Drachen keinen – zumindest von extern. Auf dem Banner der Sauerländer strahlt Selbstbewusstsein, der Druck reduziert sich auf sportlichen Ehrgeiz und Sportsmanship: Größtmöglicher Erfolg steht in jeder Einheit und in jedem Spiel an oberster Stelle. Damit das auch im Rückspiel Früchte trägt, „müssen wir zusehen, dass wir die groß gewachsene Abwehr vor Aufgaben stellen.“ Eine ähnliche hohe Anzahl an Gegentoren auf der Gegenseite wie gegen Hildesheim (38) soll am Samstag möglichst gemieden werden. Aber auch hier ist der Coach absolut zuversichtlich und führt aus: „Kommen wir mit sechs Mann hinter den Ball, dann stehen wir und verteidigen wir sehr gut. Wir müssen die Tempogegenstöße weitgehend unterbinden und wollen über eine stabile defensive zum Erfolg kommen.“ Darüber hinaus ist der Coach nicht böse, würde den Mittag zuvor noch der ein oder andere Blick auf das Meer frei.
Löchrige Personaldecke
Vor dem Spiel in Wilhelmshaven plagen die Dragons weiterhin größere Personalsorgen. Durch die ungewissen Einsatzmöglichkeiten der Jaeger-Brüder – Philipp laboriert an Rückenproblemen, Bruder Felix ist im Training umgeknickt – sowie dem erkälteten Kevin Plate und Langzeitrekonvalesent Erik Blaauw werden die Sauerländer ein weiteres Mal kreativ werden müssen. Ein Lichtblick ist dabei Luis Buschhaus, der wieder vollumfänglich trainiert und zum Spieltagskader gehören wird.
Anwurf der Partie in der Nordfrost-Arena ist um 18 Uhr.