Ilka Kloss liebt Hunde, aber sie weiß, dass ihr Beruf es nicht zulässt, einen eigenen Hund zu halten. „Ich bin immer Tierfreundin gewesen, und die Hunde haben es mir besonders angetan“, erzählt sie. „Seit meine Eltern in meiner Kindheit mal Besuch von einer Familie mit Dackeln hatte, bin ich hin und weg von diesen Tieren.“
Das Tierheim Dornbusch kennt sie schon aus Kindheitstagen und da lag es nahe, dass sie sich dort über eine Tätigkeit als „Gassigeherin“ informierte. Aus dem ersten Anruf wurde eine Zusammenarbeit, die nunmehr seit über vier Jahren anhält. „Mich entspannt jeder Hundespaziergang“, erklärt Ilka Kloss ihr Engagement. „Mir zaubert es immer ein Lächeln ins Gesicht, wenn ein Hund in der Nähe ist.“
Mit welchem Hund sie jeweils spazieren geht, entscheiden die Mitarbeiter des Tierheims, denn sie wissen um die speziellen Problematiken und Nöte eines jeden Tieres. Der Hundefreundin liegen aber vor allem die ängstlichen Tiere, wie Wirina, die im November 2023 aus Rumänien kam, besonders am Herzen.
Die so genannten „Listenhunde“ darf Ilka Kloss aktuell noch nicht ausführen, denn dazu fehlt ihr der entsprechende Berechtigungsschein. Freiwillig und aus Sicherheitsgründen verzichtet die zierliche Frau sowieso auf Gassigänge mit zu kräftigen Hunden. „Zum Glück hat das Tierheim aber viele Helfer, so dass auch diese Hunde ihren Auslauf bekommen können“, freut sie sich für diese Kandidaten.

Im Schnitt kommt Ilka Kloss zwei bis drei Mal die Woche für die Hundespaziergänge nach Dornbusch. „Im Urlaub kann das auch schon mal mehr sein, oder, wenn ich beruflich sehr eingespannt bin, auch mal weniger. Das ist ja hier das Schöne. Alles ist flexibel geregelt. Jeder hilft dann, wann er kann“, sagt sie.
Die Gründe, warum sie sich so für die Hunde im Tierheim engagiert, sind vielfältig. „Natürlich mache ich das in erster Linie für die Hunde, damit sie Auslauf und Kontakt zu Menschen bekommen“, begründet sie ihre ehrenamtliche Tätigkeit. „Aber auch für mich nehme ich sehr viel mit. Nach einer Viertelstunde mit den Hunden im Wald ist jeder Stress weg und mein Lächeln ist wieder da. Und der Kontakt zu den anderen Gassigehern bereichert meinen Alltag auch.“
Sie wünscht dem Tierheim Dornbusch und allen anderen Tierheimen, dass sich noch mehr Menschen im Tierschutz engagieren. Wer auch als Gassigeher tätig sein möchte, solle – so Ilka Kloss – in erster Linie natürlich Liebe für die Tiere, Geduld, Empathie und Beobachtungsgabe mitbringen.
Alle weiteren Voraussetzungen erläutern die Tierheime. Sie empfiehlt aber auch eine Haftpflichtversicherung, die das Gassigehen mit fremden Hunden einschließt. Ein Sachkundenachweis sei ebenfalls hilfreich, aber keine Voraussetzung. Im Tierheim Dornbusch gibt es eine Einführung für neue Gassigeher oder die Möglichkeit, andere Ehrenamtliche erst einmal auf ihren Runden zu begleiten.
„Mein Tipp für alle Interessierten – nicht lange zögern, einfach starten“, rät Ilka Kloss. „Alles Weitere entwickelt sich dann und man wird vor allem erleben, wie viel einem die Hunde zurückgeben.“
In loser Reihenfolge stellt LokalDirekt in dieser Serie Ehrenamtler aus dem Verbreitungsgebiet vor. Wer sind sie, welches Ehrenamt bekleiden sie und wozu dient es der Gesellschaft? Was treibt sie an und was erwarten sie von der Gesellschaft? Diese und weitere Fragen wollen wir beantworten.
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Serie Ehrenamt (1): Flüchtlinge aus Deutschkurs geben ihren Lehrern viel zurück | LokalDirekt