„Was ist schöner und beruhigender, als eine schnurrende Katze auf dem Schoß sitzen zu haben“, fragt Ramona Müller. Seit drei Jahren ist sie ehrenamtlich im Tierheim Dornbusch als „Katzenkuschlerin“ tätig. Was sich so unwichtig anhört, ist für die Tiere eine enorme Hilfe für ihr Leben im Tierheim und eine Voraussetzung für ihre Vermittlung in ein ständiges Zuhause.
„Angefangen habe ich hier, weil ich eigentlich nur den von meinem eigenen Kater nicht mehr benötigten Kratzbaum abgeben wollte – und dann bin ich irgendwie hängen geblieben“, erinnert sie sich mit einem kleinen Schmunzeln an ihre Anfänge im Tierheim.
Obwohl sie selbst noch vier Katzen zu Hause hat, ist sie fast jedes Wochenende bei den Tierschutzkatzen. „Unsere eigenen Vierbeiner sind an unsere Arbeitszeiten gewöhnt und schlafen im Normalfall, bis wir abends nach Hause kommen“, erzählt sie. „Da ist es uns dann am Wochenende zu Hause zu langweilig und wir verbringen die Zeit lieber sinnvoll und mit viel Freude im Tierheim.“
Meistens wird sie von ihrem Ehemann begleitet, der irgendwann feststellte, dass einer der Katzenräume im Tierheim renovierungsbedürftig war. „Er hat dann einfach spontan Urlaub genommen und eine Woche lang Wände verputzt, Kletterhilfen angebracht und was sonst noch nötig war. Als er fertig war, konnte eine Katzenmutter mit ihren sechs Welpen einziehen“, beschreibt sie die damalige Situation. Diese spontane Hilfestellung kommt bei Ramona Müller und ihrem Mann, der auch schon mal mit den Tierheimhunden Gassi geht, von Herzen.
Die Tierschützerin selber hat sich komplett auf die Katzen, und dabei vor allem auf die besonders ängstlichen Tiere fokussiert. „Es kann bis zu sechs Monate dauern, bis sie schließlich vermittelbar sind“, sagt sie und freut sich für jeden ihrer Schützlinge, der auch durch ihre Hilfe ein neues Heim gefunden hat.
Mit ihrem Ehrenamt hilft sie aber nicht nur den Tieren. Auch für sich selbst nimmt sie dabei viel mit. Abgesehen von den Freundschaften, die mit den Angestellten des Tierheims oder mit anderen Ehrenamtlichen entstehen, hilft ihr ihre Arbeit dort auch, nach einem anstrengenden Job vom Alltag runterzukommen und die Ruhe zu genießen.
„Ich kann den Tieren, die in der Gesellschaft ganz unten sind und keine Lobby haben, auf diese Weise etwas zurückgeben, denn sie können für sich selbst nichts tun“, sagt sie mit voller Überzeugung.
In loser Reihenfolge stellt LokalDirekt in dieser Serie Ehrenamtler aus dem Verbreitungsgebiet vor. Wer sind sie, welches Ehrenamt bekleiden sie und wozu dient es der Gesellschaft? Was treibt sie an und was erwarten sie von der Gesellschaft? Diese und weitere Fragen wollen wir beantworten.
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