„Nicht immer nur reden, sondern auch mal machen“ – frei nach diesem Motto, so erklärt Geschäftsführer Bastian Mischnick am Telefon, habe man entschieden, einen Bewohnerausflug anzubieten. Aktionen dieser Art habe es bereits vor der Pandemie regelmäßig gegeben, seitdem jedoch nicht mehr. Auf die Idee gebracht habe seinen Vater und ihn dann eine Bewohnerin, die im Rollstuhl sitzt – und so gerne noch einmal das Meer sehen wollte.
Die Suche nach der richtigen Unterkunft
Ans Meer sollte es also gehen – aber wohin? Die Suche nach einer adäquaten Unterkunft war laut Bastian Mischnick recht schnell beendet: „Wir haben einen Park mit Pflegeappartements in Egmond aan Zee in Nordholland gefunden, der einfach perfekt für uns war.“
Den Gästen stehen in besagten Appartements alle nötigen Dinge zur Verfügung, die für die Pflege benötigt werden. Und nicht nur das: „Zur Verfügung stand uns sogar ein Rollstuhl, mit dem wir an den Strand konnten.“
Drei Tage am Meer
Vergangenen Freitag, 20. Oktober, ging es also los: Vier Bewohner und vier Mitarbeiter des Seniorenparks nahmen im hauseigenen Bulli Platz und starteten in Richtung Niederlande. Im Gepäck: Von der Küche eingepackter Proviant, nicht nur für die Fahrt, sondern auch für die Versorgung vor Ort. „Wir waren dort Selbstversorger, sind aber einmal mit den Bewohnern in einem Strandcafé essen gegangen.“

Am Ziel angekommen, ging es für die Bewohner und die Betreuer zuerst kurz in die Innenstadt – und am nächsten Tag dann endlich zum Meer. Laut Bastian Mischnick ein besonderes Erlebnis: „Es war so schön, in die glücklichen Gesichter unserer Bewohner zu schauen. Eine an Depressionen erkrankte Teilnehmerin zog prompt Schuhe und Strümpfe aus, lief barfuß durch die Brandung und bekam das Lächeln den Rest des Tages nicht mehr aus dem Gesicht.“
„Wofür machen wir das hier eigentlich?!“
Aber auch die Mitarbeiter, so Mischnick, hatten eine tolle Zeit: „In Zeiten des Pflegenotstandes und der ständigen Leistungskürzungen fragen wir uns oft genug nach dem Sinn unserer täglichen Arbeit. Am Meer wussten wir dann wieder, warum und besonders für wen wir das alles machen.“

Sponsoring durch Freunde und Bekannte
Einer Bewohnerin wäre die Teilnahme an dem Wochenendausflug eigentlich nicht möglich gewesen, da sie Sozialhilfe bezieht. Für Familie Mischnick kein Hindernis: „Wir haben Spenden für sie gesammelt, bei Freunden, Bekannten und Mitarbeitern, um sie nicht zurücklassen zu müssen.“ Solche Aktionen, betont er, seien auch für zukünftige Fahrten möglich.
Apropos zukünftige Fahrten: Eine Wiederholung ist geplant. „Das war sozusagen ein Testlauf für das nächste Jahr“, versprich Bastian Mischnick.
Weitere Impressionen in unserer Fotogalerie:


