Im Rahmen ihrer Sommertour durch den Märkischen Kreis besuchte die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk die Schürholz-Gruppe am Stammsitz in Plettenberg. Das Traditionsunternehmen besteht seit 1918, wird heute in der vierten Generation geführt und liefert Präzisionsteile, Baugruppen und Komponenten für namhafte Kunden der Automobilindustrie.
Im Austausch mit Geschäftsführer Angelo Castrignano und dem Geschäftsbereichsleiter Produktion und Technik, Stefan Wortmann, standen die internationale Aufstellung und die Situation am Industriestandort im Fokus. Schürholz beschäftigt am Hauptstandort in Plettenberg über 190 Mitarbeiter, betreibt Werke in Polen und China und baut seit 2023 eine Präsenz in den USA auf. Rund 99 Prozent der Produkte gehen in die Automobilindustrie. Die Produkte der Firma Schürholz finden sich insbesondere in Tanksystemen, Karosserie, Fahrwerk, Interieur sowie Elektrik und Elektronik wieder. „Die Firma Schürholz zeigt, wie man aus dem Sauerland heraus Weltmärkte bedient, und zwar mit guter Ausbildung, verlässlichen Jobs, klugen Investitionen und hochwertigen, passgenauen Produkten, denn genau so bleibt unsere Industrie vor Ort stark“, betonte Bettina Lugk.
Ein wichtiger Baustein des Unternehmens ist die Ausbildung junger Menschen. Schürholz bildet mit Überzeugung aus, vom technischen bis in die kaufmännischen Berufe. Zunehmend schwierig sei es jedoch, neue motivierte Auszubildende vornehmlich für den Werkzeugbau zu gewinnen, berichteten Castrignano und Wortmann.
Das Thema Nachhaltigkeit sei im Unternehmen fest verankert. Wo es möglich ist, nutze das Unternehmen Photovoltaikanlagen, setze auf Wärmepumpen und beziehe 100 Prozent Ökostrom. Beim Mindestlohn sieht sich Schürholz gut aufgestellt, denn die Entlohnung liege darüber.
Es wurde jedoch angesprochen, dass den Mitarbeitern durch die hohen Lohnnebenkosten weniger Netto vom Brutto bleibt. Des Weiteren wurden die im internationalen Vergleich hohen Lohnnebenkosten und die steuerliche Belastung des Mittelstandes thematisiert.
Die Energiekosten könne das Unternehmen aktuell zwar tragen, die Mehrbelastungen führten jedoch zu Kosten im sechsstelligen Bereich pro Jahr. Für die Zukunft wünscht sich die Firma Schürholz hier Entlastungen, die Planungssicherheit geben.
Als größte Hürde nennt die Geschäftsführung allerdings die Bürokratie. Insbesondere bei Baugenehmigungen und Dokumentationspflichten würden Verfahren viel Zeit und Kapital binden, zuletzt sichtbar beim Bau einer neuen Fertigungshalle. „Unsere Betriebe brauchen verlässliche, zügige Verfahren, damit Investitionen schneller in Wertschöpfung und neuen Arbeitsplätzen münden“, kommentierte Bettina Lugk dies.