Ein kräftiger Energieschub für die CDU-Wahlkämpfer aus Lüdenscheid, Altena und Werdohl. Bei einem Besuch der Firma Schulte Elektrotechnik im interkommunalen Gewerbegebiet Rosmart hat CDU-Landeschef und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst seinen Parteifreunden vor der Kommunalwahl am 14. September Mut gemacht.

Unter den Gästen waren Thorsten Schick, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, CDU-Bundestagsabgeordneter Paul Ziemiak, die Bürgermeisterkandidaten Melita Alzorba (Lüdenscheid), Guido Thal (Altena) und Dirk Middendorf (Werdohl). Ralf Schwarzkopf nahm in einer Doppelrolle an der Veranstaltung teil. Er ist CDU-Landtagsabgeordneter und Kandidat für das Amt des Landrats im Märkischen Kreis.

Hendrik Wüst wird später sagen, dass es ein Verlust für die Fraktion sei, wenn Ralf Schwarzkopf künftig auf dem Chefsessel im Lüdenscheider Kreishaus sitzen werde.

Lüdenscheids parteilose BM-Kandidatin im Gespräch mit CDU-Landeschef Hendrik Wüst.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Zuvor stellten sich aber Guido Thal, der auch die Begrüßung übernahm, und Dirk Middendorf kurz vor. Siegfried Schulte, Seniorchef von Schulte Elektrotechnik, hatte Gelegenheit, die Erfolgsgeschichte des Unternehmens zu präsentieren. Dabei wartete er mit einer Anekdote auf. Danach traf er einst Heinz Nixdorf in einer Schweizer Berghütte, ohne zu wissen, dass es sich um den deutschen Computerpionier aus Paderborn handelte.

Die beiden Männer kamen ins Gespräch. Schulte berichtete von seinen Plänen und Nixdorf rief: „Das wird eine Revolution.“ Daraus abgeleitet, berichtete Siegfried Schulte weiter, sei später der patentierte Markenname „Evoline“ entstanden. Hendrik Wüst wird die Story nicht so schnell vergessen. Siegfried Schulte überreichte dem CDU-Vorsitzenden als Gastgeschenk nämlich ein „Evoline“-Handy-Ladegerät.

Die weißen Stuhlreihen in der Lagerhalle sind vollbesetzt, obwohl die Veranstaltung nicht öffentlich war. Die Nachfrage aus den eigenen Reihen so sei groß gewesen, dass die 150 Plätze schnell vergeben waren, berichtete Lüdenscheids CDU-Vorsitzender Christoph Weiland im Vorfeld des Wüst-Besuchs.

CDU-Landeschef und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst bei seiner Ansprache.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Wohlstand, soziale Sicherheit, Wirtschaftswachstum, Infrastruktur und Innovation – um diese Themen dreht sich die Ansprache des CDU-Landeschefs. Gerade in einer alternden Gesellschaft sei es schwierig, „innovationsoffen“ zu bleiben. Das sei allerdings unverzichtbar. Auch er verspüre wie viele andere einen „Kloß im Hals“, wenn er an die 500 Millionen Euro Schulden denke, die zum Anschub der schwächelnden Wirtschaft sowie zur Sicherung und zum Ausbau der maroden Infrastruktur eingesetzt werden sollen.

Aber: „Wir müssen im Westen das nachholen, was wir im Osten nach dem Fall der DDR bereits geschafft haben.“ Die Trendumkehr müsse schnell erfolgen, wenn die Zukunft Deutschlands gesichert werden solle. „Besser schon heute als morgen.“ Die neue Bundesregierung habe ja bereits wegweisende Beschlüsse gefasst.

Hendrik Wüst fordert vom Staat, den Unternehmen das Leben leichter zu machen. Und er nimmt den Staat in die Pflicht: „Der Staat ist doch selbst dem Staat zu kompliziert geworden“, stellt er fest. Die Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren ja rund 200 Milliarden Euro investiert. „Aber leider nicht in Deutschland.“

Deshalb wirbt der CDU-Landeschef für ein enges Miteinander von Staat, Wirtschaft und Bürgerschaft. Das sei der Weg, die aktuellen Probleme zu lösen.

Melita Alzorba: "Das gibt Power für die letzten Tage."
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Die Worte von Hendrik Wüst, der sich aus Termingründen schnell verabschieden musste, haben bei den Kandidaten offenbar einen starken Eindruck hinterlassen. Die Lüdenscheider parteilose Bürgermeisterkandidatin Melita Alzorba, die von der CDU unterstützt wird, stürmte geradezu zum Schlusswort zum Rednerpult. „Das gibt Power für die letzten Tage vor der Wahl“, ruft sie ins Publikum.