Dramatische Szenen ereigneten sich am Mittwochabend, 22. Dezember, in Plettenberg: Ein Mann betritt um 21.44 Uhr einen Döner-Imbiss in Bahnhofsnähe und fordert mit vorgehaltener Schusswaffe die Herausgabe der Kasse. Er erbeutet Bargeld in unbekannter Höhe und flüchtet. Etwa 700 Meter entfernt, an der Breddestraße, kommt es kurze Zeit später zu Polizei-Schüssen. Mit einem Großaufgebot hatte die nahegelegene Plettenberger Polizeiwache nach dem Täter gefahndet, und tatsächlich stieß eine Streifenwagenbesatzung auf einen Tatverdächtigen.
Rettungshubschrauber fliegt Halveraner in eine Spezialklinik
Doch zu dem, was nun passiert, hat die zuständige Hagener Kripo aus ermittlungstaktischen Gründen nur spärliche Informationen preisgegeben: Der mutmaßliche Täter soll die Polizeibeamten mit einer Schusswaffe bedroht haben. Diese habe er in der Hand gehabt, weshalb die Polizisten auf ihn aufmerksam wurde. Die mehrfache Aufforderung, die Waffe fallen zu lassen, habe der mutmaßliche Täter ignoriert, erläutern die Hagener Staatsanwaltschaft und die Kripo in einer gemeinsamen, schriftlichen Erklärung. Den Beamten vor Ort blieb nur die Ultima Ratio: Sie haben mit der Dienstwaffe auf den Mann geschossen, um ihn außer Gefecht zu setzen. Ob mehrere Schüsse abgegeben wurde, und wo der Mann getroffen wurde, blieb bisher offen.
Die Identität des Tatverdächtigen steht jedoch inzwischen fest: Es handelt sich um einen 19-Jährigen aus Halver. Der wurde schwerstverletzt mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen und ist auch am Tag danach noch nicht außer Lebensgefahr.
Die bisherigen Angaben der Polizei lassen noch viele Details ungeklärt. Zur Waffe des Tatverdächtigen wurden noch keine Angaben gemacht. Außerdem sind an der Stelle der Schussabgabe, die Einmündung der Breddestraße in die L697, zwei Fahrzeuge involviert. An dem Streifenwagen, ein Mercedes Bus, ist die Seitenscheibe auf der Fahrerseite zerborsten. Völlig offen ist die Rolle eines Skoda Kombis.
Kriminaltechniker der Kripo Hagen sichern Spuren
Die Polizei hat bislang noch keine Auskünfte gegeben, ob dieser Wagen dem Tatverdächtigen zuzuordnen ist, oder sich möglicherweise sogar um ein ziviles Polizeifahrzeug handelt.
In der Nacht trafen auch Kriminaltechniker der Kripo Hagen ein, um vor Ort Spuren zu sichern. Auch die Glassplitter der Seitenscheibe, die auf der Fahrbahn lagen, wurden gewissenhaft dokumentiert. Zahlreiche mögliche Beweise sichergestellt. Derzeit laufen die Ermittlungen auf Hochtouren, während die Ärzte weiterhin um das Leben des Tatverdächtigen kämpfen. Zum eigentlichen Tatopfer liegen noch keine Informationen vor:
Zu der betroffenen Person, die kurz vor 22 Uhr plötzlich in die Mündung der Schusswaffe blickte. Auch ist offen, ob sich noch weitere Menschen, etwaige Kunden, zur Tatzeit in dem Imbiss aufhielten.