Thomas Block, Schulleiter der Pestalozzischule, berichtete vom aktuellen Stand seiner Schule. Nach einem kurzen Überblick über die Vorteile der Zusammenarbeit mit der Schanhollenschule, erläuterte er auch eindrücklich die Probleme, die sich durch fehlende Lehrer und Kinder, die einen festgestellten Förderbedarf benötigen, ergeben. „Unsere Schülerzahlen halten sich auf einem stabilen Niveau, so dass wir auch im kommenden Schuljahr vierzügig starten werden. Für jedes Schuljahr haben wir einen Klassenlehrer und sind somit wirklich gut aufgestellt. Aber dennoch sind wir knapp dran mit unseren Lehrerstunden. Das System funktioniert auch nur, weil bei uns auch Studenten unterrichten“, sagt der Schulleiter. Die Ergänzung zum Lehrkörper sieht er aber auch positiv. „Die Studenten bringen ja auch viele Impulse in die Schule, sie sind frisch im Studium und haben gute Ideen.“
Aktuell hat die Pestalozzischule zwei Sonderpädagogen im Kollegium, die sich fast ausschließlich um die 23 Kinder kümmern, für die ein Förderbedarf festgestellt wurde. „An guten Tagen können sie sich ausschließlich um diese Kinder kümmern, an schlechten Tagen müssen unsere Sonderpädagogen aber auch den normalen Unterricht übernehmen. Das ganze System ist ‚auf Kante‘ genäht. Bei einer Krankheitswelle wird es knapp.“
Ein besonders schwieriges Thema zeigt sich auch darin, dass es im Klassenverbund immer deutlicher wird, dass die Kinder unterschiedlichste Wertevorstellungen haben. „Das ergibt sich zum einen aus der Situation, dass sie teilweise aus fernen Ländern kommen, wo vieles anders gehandhabt wird, aber auch in Kierspe gibt es unterschiedliche Wertevorstellungen. Es geht dabei nicht um Prügeleien, aber wir beobachten, dass die verbale Verrohung schon fast zur Normalität geworden ist. Im nächsten Monat haben wir deshalb eine ganztägige Fortbildung für das Lehrerkollegium, um zu überlegen, was man tun kann, um Konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen.“
Für die Kinder wird es im nächsten Schuljahr ein Programm „Stark mit Köpfchen“ geben, welches von der Rüdiger Potthoff Stiftung angeboten wird. Kai Kleinehollenhorst kommt dazu drei Mal in jedes zweite Schuljahr, um den Kindern Mittel an die Hand zu geben, mit denen sie sich in der realen und digitalen Welt mit „Köpfchen“ behaupten können. „Dieses Projekt wird von der Stiftung komplett bezahlt“, freut sich Schulleiter Thomas Block. „Wir schauen uns an, ob es etwas bringt und werden dann für die kommenden Jahre eine Finanzierungsmöglichkeit finden müssen.“
Weiter berichtet der Schulleiter vom Schulobstprogramm, das im nächsten Schuljahr umgestellt und in das die Eltern mehr mit eingebunden werden sollen. Aktuell steht noch in der Planung, einen Wasserspender zu installieren. „Das geht aber nur mit Hilfe des Fördervereins. Aber wenn bei der Stadt noch genug Geld rumliegt…. Hier würde es gut genutzt“, wendet er sich an die Vertreter der Stadt.
Besonders freute er sich über die bereits erfolgten Umbauten und technischen Verbesserungen an seiner Schule. „Die Digitalisierung der Klassen funktioniert gut“, sagte er. „Besonders die Arbeit mit den großen Bildschirmen kann einen sehr effektiven Unterricht ermöglichen. Die Kindern fordern es regelrecht, dass mit den neuen Medien gearbeitet wird.“
Generell habe die Stadt in den letzten fünf Jahren viel investiert. Vor allem über die neuen Möbel freut sich Schulleiter Thomas Block. „Auf einigen unserer Möbel haben Sie doch sicher schon als Schüler gesessen. Die sind teilweise noch von 1954“, erinnert er die Mitglieder der Versammlung.
Vor acht Jahren wurde begonnen, die Schule mit neuen Möbeln auszustatten. Für die höhenverstellbaren Stühle und Tische wird aber für jeden Klassensatz ein Jahresetat der Schule benötigt. Damit fallen andere Anschaffungen weg. „Hier setzen wir auf die OGS, denn da werden Gelder frei, vor allem, weil die Räume ja auch multifunktional genutzt werden.“
Ein abschließender Rundgang durch das Schulgebäude rundete die Vorstellung ab. Betont wurde dabei, dass der Pavillon, der für die OGS genutzt wird, nach seinem Abriss nicht ersetzt wird, sondern dass die vier für die OGS geplanten Räume im Schulgebäude selbst geplant sind und dort multifunktional genutzt werden.