„Typisch deutsch“, könnte man die Entstehung von KUK charakterisieren. Wo gemeinsame Interessen sind, wird ein Verein gegründet. Im November 1995 trafen sich ein paar „Aktionisten“ aus Kierspe und Meinerzhagen, um zu überlegenen, wie man Kultur in den Kommunen fördern könnte. Schnell war klar, „dass das nur über einen Verein geht“, erinnerte sich Volker Gogoll, einer der Initiatoren, Jahre später. Der Verein für Kommunikation und Kultur (KUK) wurde knapp ein Jahr später gegründet. 2026 feiert KUK sein 30-jähriges Bestehen.

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Markenzeichen in der Region

Das Ziel war „hochkarätige Künstler in die Provinz zu holen“, aber auch unbekannteren Kunstschaffenden eine Plattform zu bieten. Inzwischen ist „KUK“ zu einem Markenzeichen der Region geworden. Seit einer Generation prägt der Verein das öffentliche Leben mit — auf konstant hohem Niveau. Aber: der Zeitgeist hat sich gedreht. Das spürt auch KUK-Vorsitzender Rolf Muck. „Die Besucherzahlen gehen zurück“, bilanziert er.

Günstige Ticket-Preise

Einen Grund sieht er darin, dass die Stadthalle nicht mehr zur Verfügung steht. Da brechen Einnahmen weg, weil Großveranstaltungen auf unbestimmte Zeit kleiner ausfallen müssen. Adäquaten Ersatz für die Halle, die bis zu 600 Besucher fasst, gibt es nicht. Wie lange KUK improvisieren muss und nur kleinere Locations nutzen kann, ist unklar.

Schon länger klagen Veranstalter, dass Besucher ihre Entscheidungen häufiger kurzfristig fällen. Das erschwere die Vorbereitungen, die Planung und die Logistik. Hinzu komme die wirtschaftliche Situation. Die Lebenshaltungskosten seien gestiegen. Menschen überlegten, was sie sich noch leisten können. Dabei, wirbt Muck, sei KUK mit den Tickets noch „sehr preisgünstig“.

Die Stadthalle bot auch zu Corona-Zeiten die Möglichkeit, Veranstaltungen mit "Abstand" zu besuchen. Der Ausfall der Halle wegen der Sanierung ist für KUK ein Problem.
Foto: Rüdiger Kahlke | Archiv

Muck will nochmal kandidieren

Zudem muss geklärt werden, wie der Verein sich aufstellt. „Ich mache das nochmal zwei Jahre“, stellt Muck sich bei der Hauptversammlung 2026 nochmals zur Wahl. Klar ist für ihn aber auch: „Wir brauchen Nachwuchs.“ Es sei schwierig, interessierte und kompetente Menschen für dieVereinsarbeit zu finden. „Nachwuchs wird das zentrale Problem sein“, glaubt Muck.

Bisher konnte KUK zudem auf einen soliden Stamm an Sponsoren bauen. Um das hochwertigeProgramm halten zu können, braucht der Verein weiter Unterstützung. Einer der Sponsoren steigt aus. Findet sich kein Ersatz, dürfte das auch Konsequenzen für das Angebot und die Veranstaltungsorte haben. Trotz der Probleme gibt Rolf Muck sich erstmal optimistisch. Er sucht neue Sponsoren und ist zuversichtlich, dass KUK mit „gewohntem Angebot und Niveau in die nächsten Jahre geht“.