Metall-Diebe sind in der Nacht vom 29. auf den 30. September beim Abtransport ihrer schweren Beute gescheitert: Ein Lkw blieb mit leerem Tank liegen; ein zweiter Lkw kam aufgrund nicht gesicherter Ladung ins Schleudern, heißt es in der Mitteilung der Polizei des Märkischen Kreises.
Am Sonntag, kurz vor 23.30 Uhr, meldeten Zeugen der Polizei einen Lkw, der an der Brunscheider Straße unbeleuchtet im Straßengraben stand. Auf dem Weg in den Graben habe der Lkw eine deutliche Bremsspur hinterlassen. Die Fahrertür war nicht abgeschlossen; vom Fahrer fehlte jede Spur. An dem ehemaligen Post-Lkw hingen falsche Kennzeichen aus Bonn. Der Lkw war deutlich überladen – mit zwölf Tonnen Edelstahl- und Kupferdraht. „Offenbar verrutschen die Rollen auf der Ladefläche und brachten das Fahrzeug ins Schleudern“, erklärt die Polizei.
Zweiter Lkw blockiert Kreuzung
Während die Polizei versuchte, die Umstände dieser Unfallflucht zu klären, kam kurz vor 1.30 Uhr die nächste Meldung über ein verdächtiges Fahrzeug: Ein herrenloser Lkw blockierte die Kreuzung Mozartstraße/Unterm Freihof. Auf der Lagerfläche lagen mehrere Rollen Kupfer – insgesamt mehr als 4000 Kilo. Die Fahrertür war nicht verschlossen, Kabel ragten unter dem Armaturenbrett hervor und der Tank war scheinbar leer. Die Polizei kontaktierte den Halter in Meinerzhagen. Der Eigentümer des Fahrzeugs ging davon aus, dass sein Lkw auf dem Firmenhof stehen würde. Er versicherte der Polizei zudem, keine Kupferrollen zu transportieren.
Die Rollen stammten – ebenso wie die Ladung des anderen Lkw – von einer Altenaer Firma. Polizeibeamte inspizierten das Firmengelände „ohne weitere Feststellungen“ und weckten auch einen Berechtigten dieses Unternehmens. Die Firma hatte die Rollen zum Versand einer Lüdenscheider Spedition An der Bellmerei übergeben. Dort stellte die Polizei diverse Einspruchspuren fest.
Nach den ersten Ermittlungen fuhren die Täter zeitversetzt mit den beiden Lkw gegen 21.35 und 23.10 Uhr auf das Gelände der Spedition. Sie verschafften sich Zugang zu einer Lagerhalle und verluden den Draht mit Hilfe eines Gabelstaplers. Ebenso zeitversetzt verließen sie den Tatort, sagt die Polizei. „Der erste Lkw verunglückte zwischen 22 und 23.30 Uhr auf der Brunscheider Straße, kurz vor der Autobahn-Auffahrt. Der zweite Lkw blieb wahrscheinlich zwischen 23.45 und 1.30 am Buckesfeld stehen.“
Polizei bittet um Hinweise
Die Polizeibeamten stellten beide Lkw samt Ladungen sicher und sicherten diverse Spuren auf dem Speditionsgelände. Die Polizei fragt nun: Wer hat die Lkw beim Abbiegen auf das Speditionsgelände oder später, als sie verunglückten bzw. liegenblieben, beobachtet? Wohin sind die Fahrer gegangen? Gab es weitere Fahrzeuge im Umfeld? Die Polizei bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 02351/9099-0.