In der Kita Zwergenwald in Waldbauer-Zurstraße tut sich einiges: Neben der aktuell laufenden Sanierung arbeitet das Team bereits an einem neuen pädagogischen Konzept. Wenn die Einrichtung im kommenden Jahr wieder vollständig öffnet, soll sie sich nicht nur baulich, sondern auch inhaltlich neu präsentieren — mit einem klaren Schwerpunkt auf Natur, Gesundheit und Bewegung.

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Sanierung liegt im Zeitplan
Am Donnerstag, 18. Dezember, informierten Kita-Leiterin Stella Ernst und Heike Hundt, Geschäftsführerin der Evangelischen Kindergartengemeinschaft Hagen, über den aktuellen Stand der laufenden Sanierungsarbeiten. Die gute Nachricht: Die Arbeiten kommen zügig voran. „Die Baufortschritte laufen gut, wir freuen uns, dass wir zeitlich im Plan liegen und wahrscheinlich Ende Februar/Anfang März 2026 wieder mit ganzer Kraft für unsere Kita-Kinder da sein können“, so Stella Ernst. Während der Sanierung sind derzeit 26 Zwergenwald-Kinder gemeinsam mit ihren Erzieherinnen vorübergehend in der Evangelischen Kita Sterntaler untergebracht (wir berichteten).

Mehr Platz für Kinder – und noch freie Plätze

Zum Sommer 2026 soll die neu gestaltete Kita Zwergenwald dann insgesamt 45 Kinder in zwei Gruppen beherbergen, inklusive Neuaufnahmen. Dabei gibt es auch für interessierte Familien, die für ihre Kleinen ab drei Jahren noch eine Betreuung suchen, noch Möglichkeiten: „Wir haben noch ein paar Ü3-Plätze ab 1. August 2026 frei“, betont die Kita-Leiterin. 

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten soll sich die Kita Zwergenwald aber nicht nur optisch modern präsentieren — eine spannende zusätzliche Entwicklung ist die geplante konzeptionelle Ausrichtung als Naturkindergarten beziehungsweise als Kneipp-Kita.

Ein neues Profil: Natur und Kneipp

Die Lage der Einrichtung bietet dafür ideale Voraussetzungen, denn der Zwergenwald grenzt direkt an ein Waldstück. Schon früher habe es in der Kita regelmäßige Waldtage gegeben, erzählt Stella Ernst. Nun soll dieser Ansatz weiter vertieft werden: “„Wir wollen Natur und Wald zu unserem Steckenpferd im Kindergartenalltag machen.“ Und das passe gut zum Kneipp-Konzept, das Naturerleben, Bewegung und bewussten Umgang mit Umwelt und Gesundheit miteinander verbindet.
Die Anregung, sich als Kneipp-Kita zertifizieren zu lassen, kam von der Leiterin selbst — sie stammt ursprünglich aus der Kurstadt Bad Nauheim und ist mit der Kneipp-Philosophie vertraut. „Die Zertifizierungsphase dauert rund 18 Monate“, erklärt sie. Voraussetzung sei dabei unter anderem, dass sich mindestens die Hälfte des pädagogischen Personals entsprechend fortbildet. Noch seien die Planungen zwar am Anfang, fest eingeplant sei aber bereits ein Wasser-Tretbecken im Außenbereich der Kita.

Was das Kneipp-Konzept ausmacht

Kneipp-Kitas greifen eine Lebensweise auf, die für frühere Generationen selbstverständlich war: das Leben mit den Jahreszeiten, ein natürlicher Umgang mit der Umwelt und ein Bewusstsein für Gesundheit. Spielerisch lernen Kinder die fünf Säulen der Kneipp-Philosophie kennen. Dazu gehören Wasseranwendungen, Bewegung, eine gesunde und ausgewogene Ernährung — etwa mit Kräutern aus dem eigenen Garten —, ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur sowie eine strukturierte „Lebensordnung“. Das Konzept gelte, so Ernst und Hundt, als aktueller denn je und werde von der Kneipp GmbH begleitet und gefördert.

Auch Eltern sollen aktiv eingebunden werden, zum Beispiel durch gemeinsame Aktionstage. Stella Ernst ergänzt: „Aber allein auch schon dadurch, dass die Kinder ihren Eltern von dem, was sie hier in der Kita erleben, erzählen.“

Alleinstellungsmerkmal für Breckerfeld

Ein Kneipp-Zertifikat wäre für die Kita Zwergenwald ein echtes Alleinstellungsmerkmal. In der näheren Umgebung gibt es bisher nur wenige vergleichbare Einrichtungen, etwa in Sprockhövel und Witten. Auch Bürgermeister André Dahlhaus begrüßt das Vorhaben: „Da es in Breckerfeld bislang keinen expliziten Naturkindergarten gibt.“
Für Heike Hundt steht vor allem der langfristige Nutzen im Vordergrund: „Den Kindern würde mit dem Kneipp-Konzept ein Mehrwert für das ganze Leben mit auf den Weg gegeben werden“, ist sie überzeugt.