„Die Sanierung der Schwimmhalle wird deutlich länger dauern als geplant“, verkündete André Dahlhaus im Gespräch mit LokalDirekt am Mittwoch, 9. Oktober. Eigentlich sollte die seit Ende Juni geschlossene Halle spätestens nach den Herbstferien wieder öffnen: „Daraus wird leider nichts“, so der Bürgermeister.
Bereits im Sommer erklärte Bauingenieur Sven Schulze vom städtischen Bauamt, man wisse nicht genau, wo der Fehler liegt (wir berichteten). Fest stand damals nur, dass im Keller unterhalb des Schwimmbeckens an mehreren Stellen Wasser herausdrückte. Daher vermutete man zunächst, dass lediglich der umlaufende Beckenrand undicht sei. Doch im Verlauf der Sanierung stießen die Arbeiter einer auf Schwimmbadtechnik spezialisierten Fachfirma auf unerwartete Schwierigkeiten.
Doppelte Betonstruktur
„Bei den Bauarbeiten wurden diverse Problemlagen offengelegt“, erklärt Dahlhaus. Unter anderem hätten die Arbeiter nicht nur eine teilweise doppelte Fliesenschicht entdeckt, sondern auch eine doppelte Betonstruktur. Das sei im Vorfeld nicht aus Aufzeichnungen ersichtlich gewesen. Außerdem habe sich herausgestellt, dass die Abdichtung des Schwimmbeckens insgesamt stärker beschädigt ist als ursprünglich angenommen.
Die Entfernung dieser zusätzlichen Schichten und das erst im Nachhinein deutlich gewordene Ausmaß der Schäden bedeute natürlich einen erheblichen Mehraufwand, so dass nun eine Wiedereröffnung erst für Anfang Februar 2025 anvisiert werden könne.
80.000 Euro Mehrkosten
Diese unerwarteten Hindernisse schlagen sich aber nicht nur hinsichtlich der Bauzeit, sondern auch finanziell nieder: Rund 80.000 Euro an zusätzlichen Kosten kommen auf die Stadt zu.
Trotz der gestiegenen Kosten sieht Bürgermeister Dahlhaus die Baumaßnahme aber weiterhin positiv: „Die Sanierung macht Sinn und ist wirtschaftlich tragbar, ein Neubau wäre deutlich teurer.“ Er räumte allerdings ein, dass für die Instandsetzung Schwimmhalle – die Stadt betreibt das Bad als Betrieb gewerblicher Art – auch nach Abzug der Umsatzsteuer natürlich eine erhebliche Summe aus dem städtischen Haushalt aufgebracht werden muss: Waren es ursprünglich 220.000 Euro, werden nun insgesamt gut 300.000 Euro netto für die Sanierung der gut 50 Jahre alten Schwimmhalle benötigt. Laut Dahlhaus sei der jetzige Haushaltsansatz dafür aber auskömmlich.