Ein Großprojekt wird die Christliche Gemeinde in Oberbrügge-Ehringhausen in den kommenden Monaten auf Trab halten: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Gemeindehaus an der Heerstraße soll ein neues Jugend- und Bildungszentrum entstehen. Dafür erwarb die Gemeinde (Christliches Gemeindezentrum Halver e.V.) im vergangenen November das Gelände der Firma Micronorm. Das Stanz- und Formenbau-Unternehmen möchte sich vergrößern und muss dafür den Standort wechseln.
„Wir empfinden so etwas ja als göttliche Fügung“, sagt Robert Wagner, Vorsitzender des Vereins Christliches Gemeindezentrum Halver. Ein zu veräußerndes Gebäude unmittelbar neben dem Haupthaus war sowas wie der Sechser im Lotto, hatte die Gemeinde doch schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken gespielt, sich räumlich zu vergrößern. Ins Auge gefasste Objekte stellten sich aber immer wieder als nicht umsetzbar heraus oder es gab andere Gründe, warum es schließlich nicht klappte, so Wagner.
Nun aber hat es gepasst und das Grundstück an der Heerstraße soll schon bald Platz für das Jugend- und Bildungszentrum bieten. Doch bevor die Bagger anrücken und die erworbene Fläche umgestaltet werden kann, muss der Kaufpreis gestemmt werden. „Wir haben bislang eine Anzahlung geleistet, bis Ende Juni muss die Gesamtsumme bezahlt sein“, gibt Wagner Einblicke in den Status Quo. „Das wollen wir möglichst ohne Finanzierung stemmen und haben eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Auf der Plattform betterplace.org bittet die Gemeinde daher um Unterstützung, um die Kaufsumme in Höhe von 380.000 Euro fristgerecht leisten zu können. Einen Eigenanteil aus der Gemeinde, so Wagner, habe man bereits eingezahlt.
Der Neubau werde dann aber finanziert. Dafür rechnet die Gemeinde derzeit mit bis zu zwei Millionen Euro Investitionskosten. Und der Plan der Fertigstellung ist ambitioniert: Schon 2025, so Wagner, soll das neue Zentrum stehen. Platz darin sollen vor allem die Jugendlichen der Gemeinde finden, die bislang immer wieder ausweichen oder Alternativräume aufsuchen mussten. Der Anteil junger Menschen in der Gemeinde ist groß: Von den 460 Mitgliedern insgesamt zählen 330 zu den Heranwachsenden, unterteilt in Kinder, Teenager und Jugendliche, wie Wagner erklärt.
Das neue Zentrum umfasst drei Etagen, insgesamt sollen 800 Quadratmeter entstehen. Neubau (derzeit Parkplatz) und Bestandsgebäude (Micronorm) werden mit einer Brücke verbunden. Das Gebäude zwischen Gemeindezentrum und Neubau an der Einmündung Dahlienweg wird ebenfalls von der Gemeinde genutzt.
Die tatsächliche Nutzung des neuen Zentrums werde derzeit in einem Konzept erarbeitet und formuliert. Man wolle sich aber, so der Vorsitzende, nicht nur gemeindeinternen Angeboten widmen, sondern sich auch den Bürgern Halvers gegenüber offen und zugänglich zeigen. Ein ähnliches Angebot habe man auch schon mit dem Spielplatz geschaffen.
Bereits Mitte Januar stellte die Christliche Gemeinde Politik und Verwaltung das Vorhaben vor. Seitdem wurde zudem die Bauvoranfrage positiv entschieden. Derzeit warte man auf die Rückmeldung zum Bauantrag seitens des Märkischen Kreises, erklärt Wagner das weitere Vorgehen. „Unser ganzer Fokus gilt in den kommenden Monaten dem Neubau, darauf verwenden wir unsere Kraft und die Manpower aus der Gemeinde.“
Hintergrund:
Das christliche Gemeindezentrum Halver e.V. ist nach eigenen Angaben „eine lebendige und familienfreundliche Freikirche, deren Grundlage die Bibel bildet“. Jeden Sonntag versammeln sich mehr als „700 Menschen, um gemeinsam Gott zu loben, christuszentrierte Predigten zu hören und einander im Glauben zu stärken. Unser Gemeindezentrum bietet für jedes Lebensalter und jeden Lebensabschnitt passende Treffpunkte sowie eine Vielfalt an Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.“