Zwei wichtige Punkte klärte Hannelore Barnikol von den Kunstfreunden Breckerfeld direkt zur Begrüßung der zehn Teilnehmerinnen: Zum einen ob alle damit einverstanden seien, sich untereinander zu duzen, zum anderen – und hier kam die ehemalige Grundschullehrerin in ihr zum Vorschein – bitte sie darum, nicht darauf zu schauen, was die Tischnachbarin macht.
Die eigene Kreativität wecken
„Wenn wir frei malen möchten, dürfen wir uns nicht mit anderen vergleichen“, erklärte Hannelore Barnikol.
Kunst entstehe auf einer spirituellen, offenen Ebene: „Wir müssen erspüren, was in uns ist, denn nur wenn wir ganz bei uns sind, können wir die Kreativität in uns wecken.“
Fingergymnastik und Ideenfindung
Bevor es an die Pinsel ging, galt es zunächst etwas anderes zu wecken: die Finger. Also zeigten die Kunstfreunde den Teilnehmerinnen, wie sie mit etwas Handgymnastik ein im wahrsten Wortsinn besseres Fingerspitzengefühl bekommen, ehe sie sich mit unterschiedlichen „Werkzeugen“ und Acrylfarben an ihr erstes Experiment mit Farben begaben.
Anleitung, aber keine Vorgaben
Unter sachkundiger Anleitung von Hannelore Barnikol, Rita Wehling, Doris Bremer, Erika Diederich und weiteren Mitgliedern der Kunstfreunde wurden auf den Leinwänden unterschiedliche Maltechniken mit Pinsel, Schwamm und/oder Spachtel ausprobiert.
Eine Themen- oder Motiv-Vorgabe gab es nicht: „Die Ideen müssen aus euch heraus kommen“, empfahl Rita Wehling.
Von ganz abstrakt bis figurativ
Und diese waren sehr unterschiedlich: Während eine Teilnehmerin malerisch die Eindrücke ihres erst kürzlich beendeten Gardasee-Urlaubs festhalten wollte, hatte eine andere noch gar keine konkrete Vorstellung und ließ mit lockerer Hand, und doch konzentriert, erst Pinsel und dann ein kleines Schwämmchen über die Leinwand gleiten: „Was genau ich hier male, kann ich nicht sagen – ich mache einen Farbtupfer und verbinde ihn dann mit dem nächsten, so dass alles irgendwie zusammenfließt.“
Zaun verschwindet in einer bunten Welt
Wiederum eine andere Dame hatte sich vorgenommen, ihrem Bild eine „klare Aussage“ zu geben: „Ich wollte einen Zaun malen, der die Leinwand in zwei Hälften teilt, als Zeichen oft gespaltener gesellschaftlicher Ansichten oder Gegebenheiten.“
Noch während des Malens sei der Zaun immer weniger sichtbar geworden und habe sich durch die Verbindung mit anderen Bildpartien sozusagen aufgelöst: „Aus meiner ursprünglichen Idee ist nun dieses Bild, ich nenne es ‚Bunte Welt‘, entstanden.“
Erwartungen übertroffen
Es sei spannend gewesen zu beobachten, wie unterschiedlich die Teilnehmerinnen an ihr erstes Werk herangegangen sind, sagte Hannelore Barnikol und lobte zum Abschluss: „Eure Ergebnisse, vor allem aber diese drei Stunden, in denen wir viel gelacht und miteinander gesprochen haben, haben unsere Erwartungen an diesen Workshop übertroffen.“
Kuchen zur Farbpalette
Dieses gaben die Teilnehmerinnen einhellig an die „Kursleiterinnen“ von den Kunstfreunden zurück: „Vielen Dank für die tollen Tipps und Anleitungen“, sagte eine Dame im Namen aller. „Wir alle fänden es toll, wenn so ein gemeinsames Malen in Breckerfeld wiederholt werden könnte.“ Es müsse ja nicht jede Woche sein, vorstellbar sei aber ein quartalsmäßiges Treffen. Ganz zwanglos und unverbindlich. „Vielleicht auch mit einem Stückchen Kuchen neben der Farbpalette“, lautete der Vorschlag einer neuen Hobbymalerin.
Ein Vorschlag, der auf Zuspruch stieß, denn prompt tauschten die Workshop-Anbieterinnen und -Teilnehmerinnen ihre Telefonnummern untereinander aus und verabredeten, in Kontakt zu bleiben.