Mittwochmorgen, 9.20 Uhr: Für den Fahrer des finnischen Lastzuges ist der Tag gelaufen. Nach der Kontrolle muss der Mann, der in den Olper Raum wollte, zurück zum Westhofener Kreuz, dann Richtung Köln und später über die A4 ins südliche Sauerland. „Das kostet Zeit, Maut und Sprit“, sagt Michael Abker. „Außerdem ist noch ein Bußgeld von 100 Euro plus 28,50 Euro Bearbeitungsgebühr fällig.“
Michael Abker ist Leiter der Außenstelle Münster des Bundesamtes für Logistik und Mobilität (BALM). Er unterstützt mit seinem Team das Lüdenscheider Ordnungsamt bei der Kontrolle des Durchfahrtsverbots. Am Donnerstag war die Mannschaft aus Münster zum zweiten Mal dabei.

Am Kontrollpunkt an der L692 in Höhe Schrauben Schriever ist an diesem Vormittag jede Menge los. Vier Lastzüge passen gleichzeitig auf den Streifen rechts der Fahrbahn. Er ist ständig belegt. Ist ein Lkw abgefertigt, wird der nächste rausgewunken.
Martina von Schaewen, Leiterin des Fachdienstes Öffentliche Sicherheit und Ordnung ist ebenfalls zur Stelle. Sie ist froh, dass das BALM-Team die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes unterstützt. „Wir haben kein Anhalterecht“, sagt sie. Effektive Überprüfungen seien deshalb nur möglich, wenn die Polizei oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesamtes mit dabei seien. Auch Fabian Kesseler, 1. Beigeordneter der Stadt Lüdenscheid, sagt: „Die Unterstützung des BALM macht unsere Kontrollen wieder vielseitiger und dadurch insgesamt auch effektiver.“ Außerdem werde so die Polizei entlastet.

Dazu kommt: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesamtes überprüfen zusätzlich beispielsweise auch Lenk- und Ruhezeiten, Fahrzeugpapiere, Ladungssicherheit oder die Kabotage, also Transportdienstleistungen durch ausländische Verkehrsunternehmen. Das kann manchmal auch dauern. „Ist die Lenkzeit überschritten, muss ein neuer Fahrer angefordert werden“, berichtet Michael Abker. Wenn ein Fahrzeug überladen sei, müsse ein Kran zum Entladen angefordert werden. Das führe für die Fahrer und ihre Unternehmer zu erheblichen Zeitverlusten.
Die Kooperation zwischen dem städtischen Ordnungsamt und der Bundesbehörde trage auch dazu bei, den Kontrolldruck hochzuhalten. „Das spricht sich unter den Fahrern rum und besitzt auch eine gewisse Abschreckungswirkung“, sagt Fabian Kesseler. Alle zwei Wochen wird das BALM das Team um Stefan Presse, Leiter der Abteilung Verkehr im Ordnungsamt, unterstützen und an den verschiedenen Kontrollpunkten im Stadtgebiet auftauchen. Und damit sich Lkw-Fahrer nicht darauf einstellen können, passiert das auch zu unterschiedlichen Zeiten.

Neben Ordnungsamt, BALM und Polizei ist auch ein sogenannter Enforcementtrailer an der Kontrolle des Durchfahrtsverbots beteiligt. Er blitzt neben Temposündern auch jeden Lkw.