Der Kiersper Traditionskalender kommt erneut aus dem Druck. Vorne drauf: wieder das Alte Amtshaus. Innen drin: zwölf Abbildungen Kiersper Ortlichtkeiten von früher und heute. „Kein Monats-Motiv kommt in allen Auflagen zwei Mal vor“, versicherte Ortsheimatpfleger Ulrich Finke.
Die ersten der rund 1500 Exemplare kamen am Dienstag, 24. Oktober, bei den Stadtwerken an. Hier stellten Finke, Grafikerin Stephanie König, Sina Berges und Timo Burk von der Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen und Phillip Plachta von den Stadtwerken die neue Ausgabe vor.
Rätsel-Suche aus der Vergangenheit
„Dieses Mal war es einfacher, die Motive zu finden“, verriet König bei der Präsentation. Er war für die Fotos und Gestaltung des Kalenders zuständig. Die Schauplätze suchte Finke heraus. In seinem Archiv stöberte er nach Bildern von Kiersper Gebäuden oder Plätzen aus früheren Zeiten. Für die Kalenderauswahl stattete er König mit ungefähren Ortsangaben, etwa Straßennamen und Hausnummern aus, die sich schließlich auf den Weg machte, um die heutigen Stellen ausfindig zu machen. „Manchmal sind das echte Rätsel“, lachte sie.
Damals und heute: Wiedererkennungswert herstellen
„Teilweise brauche ich zwei bis drei Touren für ein Motiv“, so König. Für das Foto der Gesamtschule durfte sie auf den höchsten Punkt des Gebäudes steigen, um die gewünschte Sicht zu haben. „Das akuelle Bild soll die Perspektive des Ausgangsbildes möglichst aufgreifen – für den Wiedererkennungswert.“ Die „Kiersper Erinnerungen“ seien Königs Lieblingsprojekt, die den Kalender bereits während ihrer Ausbildung betreut hat. „Die Alt-Neu-Gegenüberstellung machen wir seit fünf Jahren“, erinnerte sich Finke. Wichtig sei es ihr, dass neben Kiersper Hauptortsbereichen auch Außenbezirke abgebildet werden. Jedes Bild werde, bevor es im Kalender landet, in einer kleinen Gruppe besprochen.
Die Texte dazu verfasst Finke mit Hilfe alter Bauakten. „Darin finde ich die Angaben, was wann in Kierspe entstanden ist.“ So sei der Kalender nicht nur Wandschmuck, sondern vermittle auch einen Lerneffekt. Auf der Seite des Monats April ist etwa zu lesen, wo und wann in Kierspe noch Straßengebühren angefallen sind. Ein besonders atmosphärisches Motiv die Seite des Novembers mit der Allee des Kiersper Friedhofs, die zur alten Kapelle führt.
Kalenderausgaben in der Sparkasse zum Weltspartag
Ab dem kommenden Wochenende (28. und 29. Oktober) liegen die Kalender in der Hauptstelle der Sparkasse aus – „rechtzeitig zum Weltspartag am Montag, 30. Oktober“, betonte Berges. „Erfahrungsgemäß sind die Kalender teilweise ruckzuck weg.“ Zugunsten der „Kiersper Erinnerungen“ und der Nachhaltigkeit verzichte die Sparkasse darauf, eigene Kalender herauszugeben.
Weitere Exemplare gibt’s bei den Stadtwerken und in der Rönsahler Sparkassen-Filiale. Eine 22. Auflage kommt bestimmt: „Ich habe auch schon Motive fürs nächste Jahr gefunden“, verriet Finke.