Auf die Frage warum keiner der verantwortlichen Beamten bei Straßen.NRW in den vergangenen fünfzehn bzw. sieben Jahren, insbesondere nach der Sperrung der Rahmedetalbrücke, auf die Idee kam die einzig geplante Variante der neuen Lennebrücke in Nachrodt noch einmal zu überdenken? Erst recht nach dem Probleme beim Grunderwerb bekannt wurden. Hier zeigt sich wieder wie unflexibel und gleichmütig Behörden -nicht handeln. Zum Beispiel hätte, eine neue Bücke auf der Südseite neben der vorhandenen Alten schon fertig – oder in Bau- sein können. Über Gründe warum und wieso der Brückenneubau südlich der Alten preiswerter, umweltfreundlicher sowie nachhaltiger und möglich ist, hatte ich schon mehrfach berichtet. Es ist auch sinnvoll die alte Brücke nach ihrer teuren Sanierung als Fuß-Radbrücke weiter zu nutzen, wenn dann noch der vierte Bogen von Unrat befreit würde könnte auch dieser bei Hochwasser nützlich sein. Außerdem könnte vielleicht der für den Brückenneubau auf der Nordseite vorgesehene Bereich sinnvollerweise zum rückstaufähigen Überflutungsbereich genutzt werden.
Ich stelle noch mal für Sie die Fakten zusammen. Mithilfe einer amerikanischen Militär-Software wurde das, von Straßen-NRW in Auftrag gegebene Gutachten produziert. Es geht um ein statistisches Hochwasser von 701 Kubikmeter/ Sekunde, was alle 100 Jahre eintreten kann. Das bislang jemals höchste nach der Ganglinie der Lenne festgestellte/ gemessene Hochwasser war unter 500 Kubikmeter/ Sekunde. Wie im Text steht, muss bei diesem ( statistischen) Pegel der Eisvogel/ Wasseramsel unter der Brücke herfliegen können, deshalb muss die Brücke so hoch sein.
Beim Q100 Hochwasser am 14.7.2021 hat sich Treibgut an der Eisenkonstruktion für die Rohre festgesetzt. Die Rundbögen der 180 Jahre alten Brücke boten noch genügend Raum. Es scheint so, das unsere deutschen Vorfahren bei der Berechnung der alten Brücke alles richtig gemacht haben. Damals gab es noch keinen Prof. Intze der Talsperren zur Hochwasser Vermeidung baute. Derjenige, der das Gutachten in Auftrag gegeben hat, möchte lieber eine große anstelle einer kleinen Brücke bauen. Es scheint mir so, dass bei der Behörde Straßen.NRW immer noch die Raumausstatter das Sagen haben.
Es würde beim Brückenbau auf der Südseite ein kleines Biotop, Moorflächen sind rah, entstehen können.
Reinhold Paul
Der Leserbrief nimmt Bezug auf folgenden Artikel:
Lennebrücke: „Es fehlt der Druck auf den Kessel“
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