Die Phänomenta verfügt jetzt über ein didaktisch aufbereitetes Schulprogramm, das ab sofort gebucht werden kann. Es heißt „Klassenzimmer on Tour“. Es wird in der Endstufe 16 Bausteine umfassen. Mit dem ersten Baustein „Brücken“ hat das Wissenschaftsmuseum bereits beste Erfahrungen macht.
„Wir mussten etwas tun“, sagt Gert vom Schemm, der seit Jahren beobachtet, wie Kinder und Jugendliche zwar mit viel Spaß aber oft ohne zielgerichtete Anleitung durch die Ausstellung mit ihren über 200 Exponaten toben. „Der spielerische Zugang ist wichtig. Aber die Schülerinnen und Schüler sollen mehr mitnehmen als nur die Erinnerung an einen schönen Tag in unserem Haus“, sagt er. „Unter den jungen Besucherinnen und Besuchern sind schließlich auch die Ingenieurinnen und Ingenieure von morgen.“
Für fachkundige Anleitung sorgt inzwischen ein Team von 14 Schulpaten. Die Scouts sind ein Ergebnis des Brainstormings, mit dem die Soko im Februar 2022 begonnen hat. Volker Jüngling und Dana Mauß sind zwei von ihnen. Sie nehmen die Klassen im Verband mit durch die Ausstellung, stellen ihnen die einzelnen Stationen vor und leiten sie. „So machen sie intensive Lernerfahrungen und nehmen auch mehr mit“, sagt Volker Jüngling.
Die Soko hat beste Verbindungen zu Lüdenscheider Schulen. So gehören ihr neben Gabriel Thimm von der Theodor-Heuss-Realschule auch Heide Brinkmann und Christa Cardinal von Widdern an. Weitere Mittglieder sind Gert vom Schemm (Technischer Leiter), Vera Anschütz (Museumspädagogin) und Ely Schürmann (Werkstudent bei der Phänomenta) an.
Sie zeigten bei der Präsentation der neue Schulansprache, was die Soko zum Thema „Brücken“ ausgetüftelt hat. „Was liegt in Lüdenscheid eigentlich näher, als sich mit dem Thema Brücken zu beschäftigen“, sagte Gert von Schemm. Anschließend wurden die Medienvertreter zu einem Brückenmodell gebeten. Dort versuchten sie, einen Fluss zu überspannen. Später wurde im Außenbereich die „Leonardo-Brücke“, ein Bauwerk aus 40 Elementen, aufgebaut. Der Clou: Sie tragen sich selber. Die Brücke ist so stabil, dass man sie gefahrlos überqueren kann.
„So lernen die jungen Besucherinnen und Besucher spielerisch und haben jede Menge Spaß dabei“, erklärte Geert vom Schemm den Kern der neue Schulansprache. Bis zum Sommer sollen mit „Strom“ und „Informatik“ zwei weitere Module zu Verfügung stehen und den Schülerinnen und Schülern Freude am Lernen vermitteln.
Die themenspezifischen Programme zielen auf eine inspirierende, handlungsorientierte und zugleich wissenserweiternde Lernerfahrung ab. Sie umfassen circa drei Stunden und finden in den Räumlichkeiten der PHÄNOMENTA statt. Alle Programme werden von Schulpaten betreut und mit deren Hilfe durchgeführt – je nach Themenschwerpunkt mit digitalem Medium oder analogen Materialien.
Folgende Stichpunkte charakterisieren die Programme:
- Lehrplanbezogene Themen
- Fertige Unterrichtseinheit/Einstieg in spezifische Themen
- Für Grundschule bis Sekundarstufe I geeignet
- Keine Vorbereitung notwendig
- MINT zum Mitmachen
- Mit Hand, Herz und Verstand
- Von Lehrern für Lehrer
Einzelne Ergebnisse und Handreichungen können die Kinder mit nach Hause nehmen.
Für Klassen, die zusätzlich die Ausstellung besuchen wollen, sollte ein mindestens vierstündiger Aufenthalt eingeplant werden, da nur einige Exponate fester Bestandteil der Schulprogramme sind und nicht die gesamte Ausstellung.
Die Soko steht unterdessen neben der kreativen Arbeit bei den Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen vor weiteren Herausforderungen. „Jetzt geht es darum, die Schulen für unser Programm Klassenzimmer on Tour zu begeistern“, sagt Gert vom Schemm. Aber auch das werde gelingen, zeigt sich die Soko zuversichtlich. „Wir sind schon stolz darauf, was wir mit einem kleinen Team auf die Beine gestellt haben“, freuen sich die kreativen Köpfe.
Mehr unter www.klassenzimmer-on-tour.org