Breitensportler Klaus Guthof aus Meinerzhagen und Tri-Athlet Jens Ellermann von TriSpeed Herscheid sind sich einig: Wenn sie auf eine ihrer Pflichtdisziplinen verzichten dürften, dann wäre es Schwimmen. Aber sie stellen sich immer wieder dieser Herausforderung. Klaus Guthof, als er im vergangenen Jahr zum 55. Mal das Goldene Sportabzeichen erwarb, und Jens Ellermann bei der 70.3 Ironman Championship.
Diese und weitere herausragende sportliche Leistungen im Jahr 2022 würdigte der Märkische Kreis am 1. September bei der feierlichen Sportlerehrung. Für die 33. Sportlerehrung wählten der Märkische Kreis und der Kreissportbund als Veranstalter erstmals das Lüdenscheider Kulturhaus.
Die Gäste wurden mit Musik der heimischen Band „Lenniac“ und einer kurzweiligen Videopräsentation begrüßt. Durch das Programm führte Moderator Jan Schulte. Geladen waren auch einige Ehrengäste aus Politik und Verwaltung.
Landrat Marco Voge betonte in seiner Rede unter anderem die Bedeutung des Sports für eine gesunde und aktive Lebensweise und für ein soziales Miteinander: „Es ist großartig, dass so viele Sportlerinnen und Sportler heute hier sind und im Vorjahr mit herausragenden Leistungen geglänzt haben. Herzlichen Glückwunsch.“
Marco Voge lobte das Engagement der Athletinnen und Athleten und stellte zugleich die Bedeutung der Vereine heraus: „Sportler können nur selten ganz allein herausragende Leistungen erbringen. Sie benötigen dazu vielfältige Unterstützung. Vereine sind Ihre sportliche Heimat. Dort finden Sie Gleichgesinnte, gewinnen Motivation, Ansporn und finden Unterstützung, falls es Probleme gibt.“ Der Landrat dankte den Trainerinnen und Trainern für ihr Engagement, aber auch den vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen.
Günther Nülle, Vorsitzender des Kreissportbundes, erwähnte in seiner Ansprache die Herausforderungen, vor denen die Vereine und das Ehrenamt in den vergangenen Jahren gestanden hätten. Dazu zählte er Corona, den Ukraine-Krieg, die Inflation und die explodierenden Energiekosten.
„Das Ehrenamt hat gekämpft, neue Konzepte und Formate erarbeitet und das äußerst erfolgreich. Eine große Hilfe dabei, und das sollte man nicht verschweigen, war in den Krisenzeiten die Unterstützung der Vereine durch die Förderprogramme des Landes“, sagte Nülle. Mit Sorge verfolge er aktuell die Diskussionen über mögliche Einsparmaßnahmen im Sport.
Mehr als 500 Sportvereine, davon viele leistungsorientiert, aber auch ein vielfältiges Angebot im Breitensport, Gesundheitssport und Sport für gesundheitlich und körperlich eingeschränkte Menschen zeichnen den Märkischen Kreis aus. Die Vereine übernehmen dabei wichtige Aufgaben in der Sozial- und Jugendarbeit. Integration und Inklusion werden im Sport jeden Tag spielerisch praktiziert und vorgelebt. Im Jahr 2022, das noch von der Corona-Pandemie geprägt war und in dem sich der Wettkampfbetrieb noch nicht normalisiert hatte, haben kreisweit 160 Sportlerinnen und Sportler Medaillen und Urkunden errungen.
Darunter 13 Mannschaften und 24 Einzelsportlerinnen und -sportler aus den Sportarten Rollhockey, Leichtathletik, Segeln, Fujunakaniwa-Karate, Skispringen, Olympisches Boxen, Schach, Triathlon, Taekwondo, Inline-Skaterhockey, Sportschießen, Schwimmen, Volleyball, DTB-Dance und Rock’n Roll-Tanzsport.
International besonders erfolgreich waren im vergangenen Jahr unter anderem wieder Einzelsportler im Fujunakaniwa-Karate des Lüdenscheider TV 1861. Mit dabei auch die Weltmeisterinnen Natalie Schmidt, Melanie Venus und Weltmeister Klaus Winterhoff. Vize-Weltmeisterin U19 im Olympischen Boxen war Chrisovalantou Koutsochristou vom SV Menden. Triathlet Jens Ellermann vom TriSpeed Herscheid nahm 2022 am Ironman teil. Vize-Europameister Junioren im Inlinehockey wurden Markus Suchalla und Marten Dickhäuser von den Mendener Mambas.
Bemerkenswert: Im Schach holte Catriona Dartmann-Aubanell vom Schachverein Hemer den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften in der Klasse U18. Ihre Vereinskamaradin Carmen Voicu-Jagodzinsky wurde Dritte bei den Deutschen Meisterschaft der Frauen. Dirk Maximowitz von der LG Halver-Schalksmühle war zum wiederholten Mal unter den Geehrten. Der Zehnkämpfer erhielt eine Auszeichnung für den dritten Platz über 100-Meter-Hürden bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft in der Klasse Ü55.
Bei den Mannschaftsleistungen konnte unter anderem der RRC Teddybears Iserlohn mit sieben Mannschaften bei den Deutschen Meisterschaften überzeugen. Spieler des I.H. Samurai Iserlohn wurden als Mitglieder der Herren-Nationalmannschaft Europameister im Inlineskater-Hockey. Die Damen-Mannschaft der Mendener Mambas wurde im Inlineskater-Hockey Vize-Europameister. Hervorragend auch die Leistung der jungen U13-Volleyball-Mädchenmannschaft des SC 1912 Hennen: Sie wurden 2022 Westdeutsche Meisterinnen.
Beste Beispiele für ehrenamtliches Engagement sind Hans-Peter-Guder vom Stadtsportverband Werdohl, Peter Solmecke vom Gemeindesportverband Schalksmühle und in der Kategorie „Junges Ehrenamt“ Caroline Lambrecht vom Stadtsportverband Kierspe. Sie wurden von Landrat Marco Voge und Günther Nülle in diesem Jahr besonders ausgezeichnet.
Hans-Peter Guder ist seit 50 Jahren im Vorstand des Schwimmvereins 08 Werdohl und mehr als 20 Jahre Vorsitzender. Unter seiner Regie wurden zahlreiche Schwimmprojekte in Zusammenarbeit mit den Grundschulen, Kindertageseinrichtungen, Flüchtlingskindern und Kindern mit Handicap durchgeführt. Seit vielen Jahren ist er als Kampfrichter bei den Schwimm-Kreismeisterschaften für Grund- und weiterführende Schulen des Ausschusses für den Schulsport im Märkischen Kreis tätig.
Peter Solmecke aus Schalksmühle ist Gründungsmitglied der Hobby-Kicker Flaßkamp 1983. Seit 40 Jahren ist er ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Vereins. Beispielhaft für junges Ehrenamt ist die 28-jährige Caroline Lambrecht: Seit 20 Jahren ist sie Mitglied des Reitvereins Kierspe und übernimmt seit fünf Jahren ehrenamtliche Tätigkeiten. Über das Voltigieren führt sie Kinder und Jugendliche zum Reitsport.
Hier folgt die Auflistung aller Geehrten: