Ein weiterer Meilenstein des Regionale2025-Projekts Kreativ.Quartier.Wippermann steuert in Richtung Realisierung. Noch in diesem September soll mit der Platzgestaltung zwischen Werkhof und Denkhof begonnen werden, vorbehaltlich der Regionale-Förderung in Höhe von 65 Prozent. Im Innenhof soll ein zentraler Begegnungsraum für die Nutzer von Denk- und Werkhof entstehen und in Verbindung mit der Stage-Halle darüber hinaus der Öffentlichkeit sowie für Kulturveranstaltungen zu Verfügung stehen.
Thomas Gehring, Fachbereichsleiter und Regionale-Beauftragter der Stadt Halver, stellte das Konzept am Dienstag, 23. April, gemeinsam mit Bauamtsleiter Michael Schmidt im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen vor.
Sollte ein Beschluss gefasst werden und die Fördersumme fließen, wird zunächst die 430 Quadratmeter große Asphaltdecke entfernt und durch einen großen Plattenbelag ersetzt. Es folgen unter anderem eine Überdachung mit Stützen, eine mobile Rampenabdeckung für den Aufbau einer Bühne sowie Beleuchtung an den Wänden, im Boden und eine indirekte Beleuchtung an den Bäumen und Bänken. Die Planung sieht zudem vor, eine dreistufige Sitztreppe mit Holzsitzflächen und zwei Sitzbänke zwischen den Pflanzeinfassungen zu errichten.
Bei einem Gesamtvolumen der Maßnahme in Höhe von 393.000 Euro entfallen 143.000 Euro auf den städtischen Haushalt, 250.000 Euro kommen aus dem Regionale-Fördertopf. „Zu viel“, fand am Dienstagabend unter anderem Ingrid Lausberg (CDU): „Wir müssen Abstriche machen, es geht bestimmt auch für die Hälfte. Wir müssen an allen Ecken und Ende sparen.“
„Es geht doch auch eine Nummer kleiner“
Jürgen Wichert (SPD) fragte sich, warum Halver neben dem Alten Markt eine weitere Bühne brauche: „Muss ich dort eine weitere Bühne für kulturelle Veranstaltungen installieren und so viel Geld ausgeben?“ Daran knüpfte auch Horst Höfer (CDU) an: „Es geht doch eine Nummer kleiner, oder? Wir haben ja auch noch die Bühne im Rathauspark.“ Bürgermeister Michael Brosch entgegnete, er wolle sich nicht an der Bühne festbeißen. Vielmehr gehe es um die Gestaltung der Gesamtfläche. Und die Stagehalle gebe es dort ja ohnehin schon. „Im Endeffekt ist es auch keine Bühne, sondern ein Outdoor-Stromanschluss“, pflichtete ihm Markus Nothjunge (UWG) bei. Brosch weiter: „Nur irgendwas mit Wohnen wäre mir zu wenig. Wir wollen ein lebendiges Zentrum für ein neues Quartier schaffen.“
Kämmerer Simon Thienel warnte: „Eine Nummer kleiner erfüllen wir vielleicht die Kriterien für die Förderung nicht mehr.“ Und Thomas Gehring fügte hinzu: „Wir haben uns entschieden, dieses Kreativquartier gemeinsam zu entwickeln. Und wir hoffen darauf, mit der Förderung den dritten Stern zu bekommen.“ Der Vorschlag zum Baubeschluss erhielt am Ende ein positives Votum bei drei Gegenstimmen seitens der CDU und einer Enthaltung der SPD.
„Erfolglose Investorensuche“
A propos Quartiersentwicklung: Einen Investor für den hinteren Teil des Wippermann-Areals hat die Stadt Halver bis heute nicht gefunden. Trotz dreimaliger Fristverlängerung. Mindestens 465.000 Euro muss ein potenzieller Investor auf den Tisch legen, wenn er das Wippermann-Areal um den Baustein „Neues Wohnen“ bereichern möchte. Nicht ganz unschuldig an dem Umstand ist laut Jürgen Wichert (SPD) das Erscheinungsbild des Denkhofs unmittelbar an der Frankfurter Straße: „Dieser Denkhof ist ja keine Augenweide. Damit ziehe ich keine Investoren an Land.“ Das im Besitz der EW Halver stehende Gebäude wird derzeit saniert und umgebaut; auch die Fassade soll dann erneuert werden und das Graffito damit verschwinden.
„Seit diesem Monat ist endlich die grundbuchliche Umtragung von der Stadt Halver auf die EW Halver GmbH erfolgt“, sagt Geschäftsführer Matthias Clever auf LokalDirekt-Nachfrage zum aktuellen Stand der Dinge. Nun könne der Bauantrag gestellt und nach Genehmigung mit der Fassadengestaltung begonnen werden. Vorgesehen seien karbonisiertes Holz und bodentiefe Fenster. Die Fassadensanierung soll zeitlich mit den Arbeiten für den Innenhof abgestimmt werden, so Clever.