Handball-Drittligist SGSH Dragons bekommt es am neunten Spieltag der Südwest-Staffel am Samstagabend, 18. Oktober, mit der TSG Haßloch zu tun. Gegen ebenfalls mit dem Rücken zur Wand stehenden Pfälzern muss der Anschluss hergestellt werden.
Nachdem sich die Dragons in mühevoller Arbeit über mehrere Wochen hinweg zuletzt ein wenig defensive Stabilität erarbeitet hatten, ließ das Spiel gegen Friesenheim-Hochdorf II alles wieder in sich zusammenfallen: Die Kader-Rückkehrer konnten die Qualität nicht anheben und ergaben sich mit wenigen Ausnahmen allzu früh und kollektiv in ihr schmeichelhaftes 35:42-Schicksal. „Man kann gegen diesen Gegner verlieren, die Art und Weise unseres Auftritts war aber unwürdig“, kommentiert SGSH-Coach die Leistung seiner Sieben. Damit hat er gleich doppelt recht: Selbstredend können Spiele verloren werden, wenn der Gegner schlicht besser ist. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Eulen-Unterbau für das Duell im Sauerland massiv von oben verstärkt wurde.
Das allein möchte Faßbender nicht gelten lassen und betont: „Gegen jeden Gegner müssen die Grundtugenden auf die Platte kommen, das sind die Grundvoraussetzungen. Wir hatten keine Körpersprache, keine Aggressivität und ergeben uns einfach. 35 eigene Tore sind gut, aber nichts wert, wenn Du nicht bereit bist, Zweikämpfe anzunehmen. Die Strafen, die wir bekommen, erhalten wir nicht aufgrund (Über-)härte oder Frust.“
Am Samstag erhält seine Sieben eine neue Chance, ihr gutes Gesicht zu zeigen - eine von nur wenigen verbleibenden, wie auch Faßbender weiß: „Wir sind tief im Abstiegskampf und benötigen Punkte, um den Anschluss zu wahren. Wir müssen gewinnen.“
Das andere Gesicht: Faßbender erwartet Grundtugenden zurück
Entgegen der Vorwoche wird in Haßloch nicht zu erwarten sein, dass die TSG prominente Unterstützung bekommt. Der Gastgeber, der mit 2:12 Punkten ebenso mit dem Rücken zur Wand steht, könnte so endlich zum Dosenöffner für die SGSH werden. Die Hausherren machen zumindest nicht durch ausufernde Torfestivals von sich reden - 188 Treffer markieren ligaweit den zweitschlechtesten Wert. Dafür aber müssen zunächst Erwartungen erfüllt und auch übertroffen werden. „Ein Auftreten wie gegen Friesenheim ist nicht zu akzeptieren und hinzunehmen. Wir erwarten in Haßloch eine von Grund auf andere Einstellung und wollen die Attribute sehen, die uns ausgemacht haben: Fighten, beißen, präsent sein.“
Einer, der dabei helfen soll, musste am vergangenen Spieltag unfreiwillig zusehen: Kreisläufer Igor Panisic - der das Go des DHB vorliegen hatte, letztlich aber durch die DHL am Einsatz gehindert wurde - gehört zunächst bis Saisonende zum SGSH-Kader und soll die quasi vakante Kreisläufer-Position besetzen. Der 24-jährige Neuzugang vom VfL Eintracht Hagen gilt als Soforthilfe und soll mit dafür sorgen, dass die SGSH, nachdem sich nahezu jeder Spieler am Kreis probieren durfte, zurück zu mehr Struktur findet und die Rückkehrer entlastet werden: „Felix Jaeger und Brian Gipperich zurückzuhaben, ist enorm wichtig für uns. Sie haben aber noch einen gewissen Rückstand. Auch Luis Buschhaus fehlt aufgrund der nur teilweisen Einheiten mit der Mannschaft noch etwas die Bindung“, untermalt der Übungsleiter die alltäglichen Probleme im Lager der Sauerländer vor dem Krisengipfel am Samstag.
Zeit ist ein, wenn nicht der Faktor, der den Dragons derzeit dienlich wäre, und gleichwohl der, der in der Pfalzhalle bereits bei Anwurf um 19.30 Uhr unbarmherzig weiter gegen sie tickt. Tempus fugit, SGSH.