In der ersten Sitzung des Jugendhilfeausschusses in der neuen Wahlperiode am Mittwoch, 19. November, wurde Klaus Salscheider (PWG) erneut zum Vorsitzenden gewählt. Auf der Tagesordnung stand zudem der Jahresbericht der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen Werks für 2024.

Überregionale Nachrichten

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses wählten einstimmig Klaus Salscheider zum Ausschussvorsitzenden. Der Fraktionsvorsitzende der PWG im Rat übt diese Funktion bereits seit 2004 aus. Vor der Kommunalwahl habe er nicht damit gerechnet, erneut in diese Position zu kommen, erzählte Salscheider. Er habe aber die Lust, zusammen mit den Ausschussmitgliedern „in den nächsten fünf Jahren Jugendarbeit und Jugendhilfe zu gestalten“. Rückblickend stellte er fest, dass viel erreicht worden sei: „Wir haben erstmals eine 100-prozentige Deckung bei den Kita-Plätzen.“ Wenn die Zahl der Kinder in den nächsten Jahren sinke, komme allerdings Arbeit auf den Jugendhilfeausschuss zu.

Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde ebenfalls einstimmig Renate Chowanetz (SPD) gewählt.

Hilfe bei Problemen in Familie und Schule

Ralf Meyer, Leiter der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen Werks in Plettenberg, berichtete von einem leichten Rückgang bei den Kontaktaufnahmen (572 Fälle) von Ratsuchenden gegenüber 2023 (623 Fälle). Allerdings wurden mit 377 Fällen neun mehr beraten als im Vorjahr. Vorrangig gehe es um allgemeine Fragen der Erziehung oder Verhaltensprobleme von Kindern und Jugendlichen, familiäre Probleme, Probleme in der Schule, die (drohende) seelische Behinderung eines Kindes oder Jugendlichen, Ehe- / Partnerschaftskonflikte von Eltern und die Probleme Jugendlicher und junger Erwachsener. Der Anteil der beratenen Fälle aus Plettenberg habe im Jahr 2024 bei 84,9 % gelegen.

„Die offene Sprechstunde nutzen so viele Personen wie noch nie“, berichtete der Diplom-Psychologe weiter. Das Angebot eines kurzfristigen Beratungsgespräches nutzten Ratsuchende in 172 Fällen. Das führe auch zu einer Verkürzung der durchschnittlichen Wartezeit. Im Jahr 2024 fand das erste Beratungsgespräch in 18,8 % der Fälle unmittelbar am Tag der Anmeldung statt. Weitere 36,9 % der Ratsuchenden erhielten im Verlauf der ersten Woche nach ihrer Anmeldung einen Gesprächstermin, d. h. in 55,7 % der Fälle erfolgte das Erstgespräch innerhalb von einer Woche nach der Anmeldung. Insgesamt fanden 86,2 % der Erstgespräche innerhalb von vier Wochen nach der Anmeldung statt. Die mittlere Wartezeit betrug 14,7 Tage. „Dies ist der niedrigste Wert während des 31-jährigen Bestehens der Beratungsstelle“, hob Meyer hervor.

Ralf Meyer (2. von links) und das Team der Psychologischen Beratungsstelle leisten wichtige Arbeit.
Foto: DW

Aus der täglichen Arbeit der Beraterinnen und Berater berichtete Meyer, dass sie eine geringe Resilienz und geringe Fähigkeiten zur Selbstregulierung feststellten. Diesen Entwicklungen versuche man, mit präventiven Maßnahmen entgegenzuwirken. Dazu gehörten Informationsabende mit Themen wie „Klare Regeln und Grenzen in der Erziehung“, „Fit für die Schule“ und „Lernen bei Kindern“.

Meyers Bericht mache deutlich, wie wichtig die Arbeit der Beratungsstelle sei, kommentierte Renate Chowanetz den Vortrag. „Das lässt sich nicht in Geld ausrechnen, aber wenn diese Arbeit nicht stattfände, bekämen wir schwerwiegende gesellschaftliche Probleme.“