Viele Fans warteten seit vier Jahren auf das neue Album von Binyo. Nun ist es raus und auf den verschiedensten Streaming-Plattformen zu hören. „Nur CDs gibt es nicht zu kaufen“, sagte Robin Brunsmeier – alias Binyo -, denn viele Leute haben gar keine CD-Player mehr. Aber für Fans des aufkommenden Booms der Vinyl-Schallplatten bietet er die Möglichkeit, sich online bei ihm zu melden. Kommen genug Interessenten zusammen, lässt er auch eine LP pressen.
Anhören kann und sollte man sich sein neues Album aber schon auf seiner Live-Tour, die ihn durch ganz Deutschland führt. Nach Dortmund, wo am 11. April die Release-Show stattfand, geht es quer durch die Republik bis München. In kurzen Abständen hat die Gruppe bereits in Hannover, Hamburg und Braunschweig gespielt. Weitere vier Konzerte stehen noch an.
Neu in der wechselnden Gruppenkonstellation war der Trompeter, Dominic Leitgeb, der im Zusammenspiel mit Saxophonist Rudolf F. Neuhauser die Zuschauer begeisterte. „Es ist nahezu unmöglich, immer die selben Musiker auf die Bühne zu bringen“, erklärte Robin Brunsmeier, „wir treten wenn möglich deutschlandweit auf und da ist es sehr schwierig, immer auch gemeinsam zu proben. Schließlich sind nicht alle Berufsmusiker.“ Seine Live-Auftritte schwanken daher in der Gruppengröße vom Solo bis hin zu Auftritten mit acht Musikern, wie in der jetzigen Zusammenstellung.
Noch füllt Binyo nicht die großen Säle, aber dafür sind seine Konzerte, wie er selber bestätig, sehr „kuschelig“. „Bei unseren kleinen Zuschauermengen sind wir natürlich keine Band mit Starallüren“, sagte er im Interview, „aber dafür können wir nach dem Konzert mit den Besuchern noch zusammenkommen, ein Bierchen trinken und über die Musik und vor allem die Texte reden.“
Die Texte sind auch das Markenzeichen von Binyo. Wie schon der Titel des neuen Albums „Katha’s Strophe“ deutlich macht. „Ich wundere mich, dass noch niemand vor mir auf die Idee gekommen ist, dieses Wortspiel musikalisch umzusetzen“, sagte er. Denn der Text handelt definitiv nicht von einer Katastrophe, sondern von der Strophe, die Katha vor Publikum nicht singen kann. „Ja, da ist auch ein bisschen eigene Erfahrung dabei“, bestätigte er mit einem Schmunzeln.
Bei anderen Liedern funktioniert es genau anderes herum, erklärte der von Haus aus gelernte Singer-Songwriter. „Ich wollte in einem Lied mal den Kapitalismus ansprechen und die sich daraus ergebenen Problematiken ansprechen“, beschrieb er die Entstehungsgeschichte von „Liebster Kapitalismus“.
Ein Lieblingslied habe er aber nicht. Das verwundert auch nicht, da alle Songs ganz unterschiedlich sind. „Wir spielen Reggae, Punk und Genres, von denen ich nicht mal weiß, wie die heißen“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Und von diesen Songs hat er noch einige in der Schublade liegen. „Da gibt es noch viele Lieder, die ich toll finde, aber die es nicht aufs Album geschafft haben. Mit Sicherheit werde ich daher in diesem Jahr noch ein paar neue Stücke herausbringen. Auch als Single,“ machte er seinen Fans Hoffnung.
Für 2025 hat er ein besonderes Projekt vor Augen. „Da jährt sich mein erstes Album zum zehnten Mal und zu diesem Anlass habe ich die Idee, mein erstes Album in einer aktuellen Live-Performance auf die Bühne zu bringen.“
Fotogalerie zur Album Release Party im Dortmunder U:
Tourdaten noch ausstehender Konzerte:
16. April – die gute Quelle, Leipzig
18. April Cafe Mellow, München
21. April, Peer23, Mannheim
26. April, NDS23, Koblenz