Gemeinsam mit vielen Organisationen, Einrichtungen und Initiativen weltweit appellieren die Mitwirkenden rund um dieses Datum an die Verantwortung von Politik und Gesellschaft für den Schutz von Frauen und ihren Kindern, für ein Ende geschlechtsbezogener Gewalt. Zugleich will das Bündnis signalisieren: „Bei uns finden gewaltbedrohte und gefährdete Frauen Unterstützung. Wir sind für Sie da!“
VER unterstützt Kampagne
Seit mehr als 20 Jahren macht der Runde Tisch mit immer neuen Ideen, Aktionen und Infoständen in allen neun Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises auf „eine der größten Menschenrechtsverletzungen aufmerksam: auf Gewalt gegen Frauen“, so der Kreis in einer Pressemitteilung.
In diesem Jahr konnte das Bündnis die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) als Werbeträger für die kreisweite Kampagne gewinnen. Bis Januar bringen insgesamt drei Busse die diesjährige Botschaft buchstäblich auf die Straße. Zusätzlich ist diese inklusive Hinweisen zu Beratungs- und Schutzangeboten rund um den 25. November auf allen Monitoren in den VER-Bussen zu lesen.
Wichtiges gesellschaftliches Thema
„Als Ekaterini Delikoura uns die Idee präsentiert hat, war es für uns keine Frage, die Kampagne in der Form möglich zu machen“, berichtet VER-Geschäftsführer Peter Bökenkötter von seiner Rückmeldung an die Gleichstellungsbeauftrage des Ennepe-Ruhr-Kreises. „Bei so einem wichtigen gesellschaftlichen Thema sind wir gerne dabei. Zumal die Frauen mit den Hinweisen auf die Beratungsstellen auch noch erfahren, an wen sie sich wenden können.“
„Es reicht noch nicht“
Ein stärkeres Bewusstsein für geschlechtsbezogene Gewalt, weniger Tabuisierung, mehr Mädchen und Frauen, die gegen sexistische Anfeindungen und Diskriminierungen aktiv werden: Die Fachkräfte des runden Tisches sind sich sicher, dass das Thema deutlich präsenter in der Öffentlichkeit angekommen sei. „Das ist gut so, reicht aber noch nicht, um Gewalt an Frauen und den miterlebenden Kindern den Nährboden zu entziehen“, lautet das Zwischenfazit von Christel Hofschröer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gevelsberg und Geschäftsführerin des Runden Tisches. Gleichzeitig macht sie deutlich: „Die Arbeit für alle Beteiligten ist vielschichtiger geworden. Mit Stalking und Gewalt im Netz sind beispielsweise neue Gewaltformen dazugekommen.“
Anzahl gemeldeter Fälle steigt
Wie groß der Handlungsbedarf sei, belegen auch Zahlen, die die Hauptkommissare und Opferschutzbeauftragten Bettina Frauenstein und Sven Flügge liefern: Bis Anfang November dieses Jahres haben Stephanie Kattenborn und Kathleen Schmalfuß von der Frauenberatung.EN schon 353 Mitteilungen der Polizei über Einsätze zu Häuslicher Gewalt erhalten und den Opfern Beratung angeboten. 2022 lautete die Jahresbilanz 346 Fälle, 2021 waren es 288.
Zahlreiche Aktionen
Um von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern zu zeigen, wo sie Unterstützung finden können, Hilfsangebote für gewaltausübende Männer und Frauen aufzuzeigen und alle Bürger anzuhalten, Verantwortung zu übernehmen, sind bis Anfang Dezember zahlreiche Aktionen geplant. So werden in Hattingen, Sprockhövel und Schwelm orangefarbene Bänke eingeweiht, die den „in unserer Gesellschaft fehlenden Platz für Häusliche Gewalt symbolisieren sollen.“ In anderen Städten gibt es Informationen und Gesprächsangebote in Stadtbüchereien (Wetter), auf Märkten (Herdecke, Ennepetal), beim „Mondscheinbummel“ in Gevelsberg oder im Rahmen der Lichteraktion in Witten.
Zudem bekennen sich viele Städte mit der Fahne von UN-Women zu einem „NEIN zu Gewalt an Frauen“.