Flammen schlugen aus dem Schornstein, als die Einsatzkräfte des Löschzugs „Vollme Neuenhaus“, der „Einsatzgruppe 2 des Löschzugs Stadtmitte“ und das Team des DRK Kierspe im Loherhammer eintrafen.
Die Feuerwehr überwachte auf jeder Etage die Temperaturen im Kamin und stellt den Brandschutz sicher. Der Schornsteinfeger säuberte den Kamin. Die Einsatzkräfte holten den brennenden Russ und Schutt aus dem Schacht und löschten es ab.
Schutz vor Kaminbrand
Den Vorfall nimmt die Feuerwehr Kierspe zum Anlass, um auf das Thema „Kaminbrände“ hinweisen. In der kalten Jahreszeit nehme deren Anzahl zu.
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„Viele Bürger haben ihr Haus in den letzten Jahren wieder verstärkt mit Kaminöfen mit Holzverbrennung ausgestattet. Der Schornstein ist nun aber einer verstärkten Rußbildung ausgesetzt“, heißt es in der Mitteilung der Feuerwehr.
Tipps der Feuerwehr gegen einen Kaminbrand
Wie entsteht ein Kaminbrand?
Beim Verbrennen von festen Stoffen entsteht Ruß, der sich an den Kamininnenwänden ablagert. Dieser „sogenannte“ Glanzruß muss regelmäßig durch einen Schornsteinfeger entfernt werden, ansonsten kann er sich entzünden.
Bei rund 500 bis 600 Grad Celsius zieht zunächst nur starker Rauch aus dem Kamin.
Er lässt langsam nach und die Brandphase beginnt. Flammen schlagen aus dem Kamin. Die Temperatur steigt auf 1000 bis 1300 Grad Celsius.
Jetzt beginnt der gefährlichste Moment. Durch die große Hitze beginnt der Ruß aufzuquellen. Dabei kann das Volumen auf das Siebenfache ansteigen. Der Querschnitt des Kamins wird immer kleiner. Die Folge: Die Hitze und der Rauch können nicht mehr nach oben entweichen und verteilen sich schnell im Gebäude. Größere Schäden sind oft nicht zu vermeiden.
Wie erkennt man einen Kaminbrand?
Lange Flammen schlagen aus dem Kamin und aus der Kaminmündung kommen dichte, schwarz-gelbe Rauchwolken. Es kommt zu starken Flammen-, Funken- und Glutbildung im Kamin und einer hohen Außentemperatur. Solche Anzeichen werden oft durch die Hausbewohner nicht bemerkt. Häufig sind es Nachbarn oder Passanten, die die Feuerwehr rufen.
Was ist die Gefahr bei einem Kaminbrand?
Wärmestrahlung und Funkenflug können auch euren Wohnraum in Brand setzen. Durch die Ausdehnung des Rauchs und die starke Temperaturentwicklung kann es zu Rissbildung kommen – weiten sich die Risse aus, kann der Schornstein einstürzen.
Wie kann ich einem Kaminbrand vorbeugen?
Den Kamin regelmäßig durch den zuständigen Schornsteinfeger überprüfen lassen. Verwendet nur die zugelassenen Brennstoffe (trockenes Holz, Koks, Steinkohle oder Braunkohlebriketts). Verheizt niemals Holz, das mit Imprägnierungsmitteln behandelt ist, Kunststoffe, Verpackungsmaterial oder andere Abfälle.
Was tun, wenn es zu einem Kaminbrand gekommen ist?
Verwendet niemals Wasser zum Löschen des Brandes! Beim Löschen eines Kaminbrandes wird der Dampfdruck im Kamin so groß, dass der Kamin auseinanderplatzen kann.
Ruft sofort die Feuerwehr unter der 112.
Die Feuerwehr wird in der Regel den zuständigen Schornsteinfeger verständigen und einen Kaminbrand auch nicht löschen. Sie kann aber einiges tun und kontrollieren. Der Kamin wird in allen Etagen sorgfältig kontrolliert. Hierzu wird eine Wärmebildkamera zum Einsatz kommen. Damit lässt sich die Hitzeverteilung im Mauerwerk beurteilen. Damit der Kamin durch den aufquellenden Ruß nicht verstopft, wird der Schornsteinfeger den Kamin auskehren und den brennenden Ruß aus der untersten Kaminklappe entfernen.