Er war stets ein Mann der leisen Töne. Klaus Müller stellte sich ungerne selbst in den Mittelpunkt. 36 Jahre führte er die Stadtverwaltung in Iserlohn – zunächst ab 1992 in der Nachfolge von Heiko Wetekam als Stadtdirektor, ab 1. Oktober 1999 als erster hauptamtlicher, direkt gewählter Bürgermeister. Am Samstag ist Klaus Müller nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren gestorben. Die Nachricht löste im Iserlohner Rathaus, in der Bevölkerung sowie bei langjährigen Weggefährten über die Grenzen der Waldstadt hinaus große Trauer aus.
Denn auch im Kreise der hauptamtlichen Bürgermeister um den langjährigen Landrat Aloys Steppuhn aus Hemer, mit dem Klaus Müller über all die Jahre an der Spitze der Iserlohner Verwaltung vertrauensvoll zusammenarbeitete, war er ein gern gesehener Amtskollege.
In Münster geboren kam Klaus Müller nach dem Studium der Rechtswissenschaft und dem Referendariat in Bochum 1973 nach Iserlohn. 19 Jahre war der Christdemokrat Leiter des Rechtsamtes, es folgten im zweiten Anlauf als Nachfolger von Heiko Wetekam der Aufstieg zum Stadtdirektor am 1. Juli 1992 und schließlich die Wahl zum 1. hauptamtlichen Bürgermeister der Waldstadt. Ein Amt, das Klaus Müller seit dem 1. Oktober 1999 bekleidet. Nach zwei Wahlperioden verabschiedete er sich am 20. Oktober 2009 in den Ruhestand.

(von links) Landrat Aloys Steppuhn, Bürgermeister Klaus Müller, IBSV-Oberst Horst Fischer. – Foto: Hendrik Klein / LokalDirekt
Als Politiker hat sich Klaus Müller nie gesehen – der gelernte Jurist verstand sich immer mehr als Verwaltungsfachmann. Öffentliche Auftritte gehörten natürlich gleichwohl zu seinen Aufgaben. Einige davon hatten sogar historische Bedeutung. Beispielsweise der 101. Deutsche Wandertag im Jahr 2001 in Iserlohn. Tausende Wanderer waren dazu in die Waldstadt gekommen – unter ihnen auch der damalige Bundespräsident Johannes Rau. Der Wandertag war auch der richtige Rahmen für die Eröffnung des historischen Drahthandelsweges von Iserlohn nach Altena, dessen zweiter Abschnitt von Altena nach Lüdenscheid später folgen sollte.
Der zugereiste Klaus Müller hat sich auch nie als Iserlohner Paohlbürger verstanden. Er, der 1973 in die Waldstadt kam, formulierte es in einem Zeitungsartikel anlässlich seines Abschieds als Bürgermeister so: „Iserlohn ist ein schwieriges Pflaster. Vor allem die Alt-Iserlohner sind ein ziemlicher Problemfall, manchmal schwierige Leute – in Letmathe und im Iserlohner Norden weht da schon ein anderer Geist.“ Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – hat sich Klaus Müller immer als Bürgermeister aller Iserlohner begriffen. Dennoch war er offen für den Blick über die Stadtgrenzen hinaus – das galt vor allem auch immer Richtung Märkischer Kreis. Als „Zugezogener“ belastete ihn der Verlust des Kreissitzes anlässlich der Kommunalen Neuordnung 1975 nicht so sehr wie die gebürtigen Iserlohner.
Hat es denn unterm Strich mehr Licht oder mehr Schatten in der doch langen Amtszeit geben, wurde er anlässlich seines Eintritts in den Ruhestand gefragt. „Klare Sache, mehr Licht. „Man darf allerdings in diesem Amt in vielen Dingen auch nicht allzu zimperlich sein.” Am Samstag ist Klaus Müller im Alter von 79 Jahren verstorben.
Als Zeichen der Anteilnahme hat die Stadt Iserlohn die Flaggen am Rathaus von Montag, 3. April, bis Donnerstag, 6. April, auf Halbmast gesetzt. Rat und Verwaltung gedenken Klaus Werner Müller, der am Samstag, 1. April, im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Er hat die Geschicke der Stadt von 1992 bis 2009 vorbildlich gelenkt, zunächst als Stadtdirektor und schließlich als erster hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Iserlohn. „Unser Beileid gilt seiner Ehefrau, seinen Kindern und Enkelkindern.“