Das Brückenfest in Letmathe war ein voller Erfolg: Die Besucherzahl am vergangenen Wochenende wurde auf 50.000 geschätzt. Werbegemeinschafts-Vorsitzender Paul Nowak zieht ein positives Fazit: „Wir sind mit dem Brückenfest sehr zufrieden. Der Besuch war erfreulich, und der Wettergott hat uns begünstigt.“
Also alles im grünen Bereich? „Es gibt natürlich immer etwas, das wir verbessern können und auch werden“, so Paul Nowak. Als Beispiel nannte er die Anbindung der Kirmes im Bereich des Letmather Bahnhofs. Darüber beklagt sich auch Kirmes-Organisator Thomas Wendler: „Die Kirmes am Bahnhof ist nicht gelaufen, obwohl es wieder ein neues Fahrgeschäft gab.“
Gastronomie auf der Bahnhofsbrücke
Nowak und Wendler haben bereits eine Idee, wie sie das Festival-Gelände in der Innenstadt über die Bahnhofsbrücke besser an den Bahnhofsvorplatz anbinden können. „Es wird wieder – wie früher – eine Gastronomie-Zeile auf der Brücke geben. Wir hoffen, genügend Letmather Gastronomen dafür gewinnen zu können, live vor Ort zu kochen“, sprechen Wendler und Nowak mit einer Stimme.
Entenrennen ein Gewinn
Ein Gewinn für die 2025er Ausgabe des Brückenfestes sei auf jeden Fall das Entenrennen am Sonntag gewesen. 1000 quietschgelbe Badeenten, gesponsert von Iserlohns Bürgermeister Michael Joithe und Sabrina Grigutsch, wurden von der Brücke in die Fluten der Lenne entlassen. Für den ersten Platz beim Zieleinlauf am R-Café gab es eine Heimkino-Anlage im Wert von 500 Euro und viele weitere lukrative Preise.

Lasershow kann Feuerwerk nicht ersetzen
Vermisst wurde bei zahlreichen Fest-Besuchern das traditionelle Feuerwerk. Darauf hatten die Organisatoren in diesem Jahr verzichtet, unter anderem, weil kein geeigneter Ort für das Abfeuern des Feuerwerks gefunden worden war. Die durchaus beeindruckende Lasershow konnte das offenbar nicht adäquat ersetzen.
Erst Ärger, dann Freunde
Auch die auf dem Lennedamm geparkten LKW erfreuten sich großen Interesses bei den Besuchern. „Vor allem die Kleinen hatten Freude daran, sich einmal hinters Lenkrad eines so großen Brummis zu setzen“, erklärt Organisator Marco Heppe aus Hohenlimburg. Dabei startete die LKW-Show mit weniger erfreulichen Nebengeräuschen. Heppe: „Weil sich die LKW und die Trödler den Platz auf dem Lennedamm teilen mussten, haben sich die Trödel-Organisatoren beschwert. Es musste ja auch noch eine genügend große Durchfahrt für mögliche Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst bleiben.“
Während der Brückenfest-Tage seien beide Lager dann aber gut zusammengekommen. „Die Händler haben den Brummi-Fahrern zum Abschied sogar zugewunken.“
Markt mit „echtem Trödel“
Großen Zuspruch erfuhren auch die Trödler. Positiv aufgenommen wurde, dass es sich bei den Angeboten um „echten Trödel“ handelte und sich die Anzahl der „fliegenden Händler“ in Grenzen hielt. Mehr Zuspruch verdient gehabt hätte aus Sicht der Organisatoren die Autoschau auf der Hagener Straße in der Letmather Innenstadt. Daran wollen Paul Nowak und seine Mitstreiter fürs nächste Jahr auf jeden Fall ebenso festhalten wie an der LKW-Show. Für Letztere will Marco Heppe dann mehr echte Show-Trucks nach Letmathe bekommen.

7500 Euro fürs Hospiz Mutter Teresa
Gewinner des Letmather Brückenfestes ist auf jeden Fall das Hospiz Mutter Teresa. Fast 7500 Euro Spendengelder konnte Manfred Leppert von dessen Förderverein bei der offiziellen Eröffnung des Brückenfestes entgegennehmen. Zusammengekommen ist die Summe durch das Sommerfest der Werbegemeinschaft sowie den Bürgerfrühschoppen anlässlich der Kiliankirmes, beim Turnier der drei Letmather Dart-Clubs und der Geburtstagsfeier des Speed-Points.

Polizei meldet eine Festnahme
Aus Sicht der Polizei war es „ein ruhiges Brückenfest“. „Ein stark alkoholisierter 44-jähriger Mann weigerte sich am Sonntagmorgen, eine Gaststätte an der Hagener Straße zu verlassen. Er randalierte in dem Lokal und pöbelte nach Zeugenaussagen andere Gäste an. Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes hielten ihn auf der Motorhaube eines Taxis draußen auf der Straße fest. Als ihn die hinzugerufenen Polizeibeamten fixieren wollten, um seine Personalien festzustellen, wehrte er sich mit Leibeskräften. Die Polizeibeamten nahmen ihn zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam. Er bekam Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs, Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie wegen eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte“, sagt Polizeisprecher Christoph Hüls.
Erschöpft, aber glücklich
Erschöpft, aber glücklich ist Paul Nowak nach den drei tollen Tagen, die Letmathe wieder in einen Ausnahmezustand versetzten. Die eingesetzten 100.000 Euro Etat, wovon die Stadt Iserlohn 30.000 Euro übernimmt, die hauptsächlich für Sicherungsmaßnahmen ausgegeben werden müssen, waren aus Sicht der Werbegemeinschaft erneut gut angelegt. Er könne sich auf seine Stellvertreterin Sabrine Grigutsch und die zehn Personen umfassende Helfer-Crew voll und ganz verlassen. „Wir alle machen das ehrenamtlich, das darf man niemals vergessen“, sagt Nowak.
Für ihn ist es keine Frage: Auch 2026 wird es wieder ein Letmather Brückenfest geben. „Vielleicht Ende August, vielleicht wieder Anfang September - das bleibt abzuwarten.“