IHKs Arnsberg, Hagen und Siegen veröffentlichen „Südwestfalen in Zahlen“.

„Die Industrie ist und bleibt das wirtschaftliche Rückgrat Südwestfalens“, kommentiert Martin Groß, Teamleiter Finanzen und Beitrag der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) die siebte Auflage der gemeinsamen Broschüre „Südwestfalen in Zahlen“ der südwestfälischen IHKs Arnsberg, Hagen und Siegen.

Mit einem Beschäftigtenanteil von 42,5 Prozent ist das produzierende Gewerbe weiterhin der größte Wirtschaftsbereich in der Region und hat damit einen deutlich höheren Stellenwert als in Deutschland (26,8 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (24,9 Prozent) insgesamt. Gleichzeitig trägt das produzierende Gewerbe in Südwestfalen spürbar überdurchschnittlich zur Bruttowertschöpfung bei. „Allerdings zeigen die aktuellen Zahlen auch: Die konjunkturellen und strukturellen Krisen wirken sich in Südwestfalen stärker aus als im Landesdurchschnitt. So verzeichnete die südwestfälische Industrie im Jahr 2024 einen stärkeren Umsatzrückgang (-6,8 Prozent) als die NRW-Industrie insgesamt (-4,2 Prozent). Auch die Zahl der Industriebeschäftigten ging stärker zurück als im NRW-Durchschnitt“, so Martin Groß weiter.

Gleichzeitig ist in den vergangenen Jahren die Bedeutung der Dienstleistungsbranchen gestiegen. Von 2014 bis 2024 nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) in Südwestfalen um etwa 48.000 zu. Insbesondere in den Wirtschaftszweigen „Sonstige Dienstleistungen“ und „Handel, Gastgewerbe, Verkehr“ hat sich die Zahl der Beschäftigten positiv entwickelt. Seit 2014 entstanden dort rund 46.000 zusätzliche sozial-versicherungspflichtige Arbeitsplätze. Somit entfallen 95 Prozent des Beschäftigungswachstums seit 2014 auf diese beiden Dienstleistungszweige.

Die angespannt wirtschaftliche Lage und die große Bedeutung der Industrie spiegelt sich auch in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit wider. Dazu erklärt Martin Groß: „Mit 6,1 Prozent fällt die Arbeitslosenquote zwar weiterhin merklich geringer aus als im Landesdurchschnitt (7,5 Prozent), im Jahresvergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen aber überdurchschnittlich stark an.“ Während in NRW die Zahl der Arbeitslosen im Verlauf des Jahres 2024 um 5,6 Prozent stieg, nahm sie in Südwestfalen um 9,3 Prozent zu.

Die immer noch vergleichsweise geringe Arbeitslosenquote und die gute Beschäftigungslage zeigt sich auch im verfügbaren Einkommen. So liegt die allgemeine Kaufkraft je Einwohner in Südwestfalen über dem Landesdurchschnitt. Die Bewohner der Region haben im Schnitt 451 Euro mehr Einkommen zur Verfügung als der Durchschnitt in NRW. Zwischen 2020 und 2024 stiegen die Einkommen um 17,1 Prozent - etwas stärker als der Bundes- und Landesschnitt.

Der Zahlenspiegel „Südwestfalen in Zahlen“ liefert zudem Informationen zur Bevölkerungsentwicklung und zu Südwestfalens Weltmarktführern. Die Broschüre ist abrufbar unter: sihk.de/statistik.