Es sieht düster aus für den Kiersper Haushalt. „Wenn sich nicht drastisch etwas ändert, landen wir wieder im Haushaltssicherungskonzept und wir können froh sein, wenn es nur das HSK ist und nicht der Nothaushalt“, fasste Kämmerin Kerstin Steinhaus-Derksen am Dienstagabend, 1. Oktober, die Lage im Rahmen der Ratssitzung zusammen. Der Entwurf der Haushaltssatzung und der Haushaltsplan für das Jahr 2025 wird nun von den Ratsfraktionen eingehend beraten. Steinhaus-Derksen stimmte das Gremium ein auf das, was die Lokalpolitiker hinter dem Zahlenwerk erwartet.
Derzeit sieht der Haushaltsplan für das Jahr 2025 ein Minus von rund 2,6 Millionen Euro vor. Die zunehmenden Umlagehaushalte von LWL und Märkischem Kreis machten sich deutlich bemerkbar, betonte Bürgermeister Olaf Stelse. Hinzu kämen unter anderem verringerte Aufwendungen für Unterstützungsleistungen im Asylbereich sowie unüberschaubare Aufwendungen für sogenannte Klimaanpassungsmaßnahmen.
„Der Anteil der Kreisumlage ist größer als die Einkünfte durch Steuererträge“, machte Steinhaus-Derksen das Problem deutlich. Erträge von rund 45,5 Millionen Euro stünden Aufwendungen in Höhe von 48,1 Millionen Euro gegenüber. Ein Ausgleich 2025 sei zur Zeit nicht darstellbar, so die Kämmerin weiter.
Eine Deckung des Saldos könne über die Verringerung der Ausgleichsrücklage und der Allgemeinen Rücklage in 2025 erfolgen. Ebenso könne der Hebesatz der Grundsteuer für Aufkommensneutralität erhöht werden, lautet der Vorschlag der Verwaltung.
Investitionen, die die Stadtverwaltung trotz klammer Kassen realisieren möchte, sind der Bau der Carports am Bauhof, die Modernisierung des Oberen Schulhofes der Gesamtschule, die Modernisierung der Alten Post Rönsahl, den Ausbau der OGS, den Erwerb von Feuerwehrfahrzeugen sowie Straßensanierungen. Weitere Projekte wären der Anbau beziehungsweise die Sanierung der Halle des Feuerwehrgerätehauses in Rönsahl, eine Halle für den Bauhof sowie weitere Leader-Kleinprojekte. Insgesamt plant die Stadt Kierspe Investitionen in Höhe von rund 5,7 Millionen Euro. Fördergelder sollten, soweit vorhanden, beansprucht werden.
Mögliche Einsparungsmöglichkeiten, um doch noch einen Ausgleich 2025 erzielen zu können, werden nun im Rahmen der Haushaltsberatungen von der Fraktionen eingehend geprüft.