Auf Seiten der SGSH musste Coach Lars Faßbender für das Duell gegen die Bielefelder kurzfristig auf den erkrankten Oliver Perey verzichten. Ebenso fehlte Keeper Hendrik Halfmann, für den Lukas von Oepen in den Kader rückte.
Gegen die favorisierte TSG wollte man im Lager der Sauerländer das Spiel möglichst lange offenhalten und so den möglichen Punktgewinn forcieren. Nach nur wenigen Minuten in der Ganztagsschule Halver wurde den Zuschauern indes klar, dass es noch eine andere Option geben könnte: Die Dragons spielten nämlich absolut geradlinig nach vorne, leisteten sich kaum mal einen technischen Fehler und verschoben defensiv sehr gut. Der Ertrag war eine hohe wie verdiente Zwischenführung (10:4, 12.); die Konsequenz ein sehr frühes Timeout der Bielefelder. Zu dieser Zeit wussten natürlich auch die Faßbender-Schützlinge, dass auf der eigenen Platte – begünstigt durch eine anfällige TSG – Einiges gehen würde.
Taktgeber SGSH
Die Drachen drückten der ersten Hälfte ihren Stempel auf und waren mehrfach Nutznießer simpler Fehler der Gäste, die sich neben Schritt- auch einen Wechselfehler leisteten. Die jeweiligen Überzahlen spielten sie souverän aus, trafen durch Julian Thomas 75% der Siebenmeter und hatten in Keeper Luca Jannack den gewohnt starken Rückhalt zwischen den Pfosten – der überdies ebenso einmal rettete (17.). Auf der Gegenseite trafen auch die Dragons einmal das Gebälk (26.). Obgleich die Gäste in den Ausläufern der ersten Hälfte ergebnistechnisch wieder etwas mehr an die Sauerländer herankamen, ging die 17:15-Pausenführung mehr als nur in Ordnung; vielleicht hätte sie gar ein wenig höher ausfallen müssen.
Der zweite Spielabschnitt eröffnete sich im Vergleich dann völlig ausgeglichen, nach wie vor waren die Drachen voll im Modus: Philipp Jaeger etwa eilte nach seinem Treffer zum 20:18 zurück und fing den Konter ab (36.). Die erste Viertelstunde des zweiten Aktes marschierten beide Teams so im Gleichschritt weiter (24:22, 42.). Nach dem neuerlichen Ausgleich und dem folgenden Timeout durch Faßbender dann aber sollte es zu einem bemerkenswerten Bruch im Spiel seiner Schützlinge kommen.
Frustrierte Dragons vom Glück verlassen
Die gaste aus Bielefeld gingen danach das erste Mal überhaupt selbst in Führung (46.). Entscheidend für den Ausgang der Partie waren im Anschluss runde zehn glücklose Minuten, in denen der letzte Pass nicht ankam, das Alu oder der Keeper rettete oder knuffige Entscheidungen eher zu Ungunsten der Drachen ausfielen. Dieses Potpourri schlug sich sichtlich und rasch auf die Mannschaft nieder, die die Bälle nun leichtfertig herschenkte, überhastet abschloss und nicht mehr mit letztem Willen hinter die Murmel kam. Ein abgehocktes Bielefeld ließ sich nicht zwei Mal bitten und sorgte für klärende Verhältnisse (26:32, 51.).
Von da an, runde zehn Minuten vor der Sirene, sollte es nur noch um Ergebniskosmetik gehen – gegen die nun nicht mehr sattelfeste Abwehr der SGSH arbeitete die TSG an der 40-Tore-Marke. Zwar konnten die Dragons diesen Makel noch abwenden. Zu mehr als einem -6 in Summe sollte am Samstagabend beim 33:39-Endstand allerdings nicht mehr genügen. Die SGSH hat lange Zeit alles im Griff, kommt nach der Pause aber final aus dem Tritt, bricht gegen den Favoriten gen Ende der Begegnung noch ein und bringt sich selbst um einen möglichen (Teil-)Erfolg gegen ein Top-Team der Dritten Liga.
Match Facts
SGSH Dragons – TSG A-H Bielefeld 33:39 (17:15)
SGSH Dragons: Von Oepen, Gernus (1), Thomas (10/4), Blaauw (2), Leppich (7), Plate (1), Austermann, Buschhaus (3), N. Jannack, L. Jannack (2), Athanassoglou, Schäfer, Schuster (1), Börner (1), Jaeger (5).