Gleich zu Beginn wurden einige der priorisierten Straßen von den Ausschussmitgliedern vor Ort in Augenschein genommen, und schnell war klar: Sowohl im Zeisigweg und in der Leibnizstraße, aber auch In der Weide und in der Lessingstraße gibt es eine Menge zu tun.
So gilt es unter anderem, Unebenheiten auf Gehwegen zu korrigieren, Schächte und Kanäle zu sanieren und Abläufe zu erneuern. Im Zeisigweg, der sich ohnehin in einem schlechten Allgemeinzustand befindet, läuft das Oberflächenwasser in Folge des fehlerhaften Gefälles der Straße gegen Hauswände und in Garagen der Anwohner. Außerdem entstünden hierdurch, so erläuterte Christoph Stillger vom Fachbereich Bauen und Wohnen, auch Schäden an der Straße selbst, sodass Gefällekorrekturen vorgenommen werden sollten. In der Weide sieht es ähnlich aus: Auch hier fließt das Wasser wegen der fehlenden Entwässerungsanlage teilweise in die Garagen der Anlieger.

Auch im Leibnizweg und in der Lessingstraße sollen Abläufe erneuert, Kanäle saniert und unebene sowie gebogene Gehwege ausgebessert werden, um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen.
Im Anschluss an die Ortsbesichtigungen wurde im Rahmen der Sitzung im Feuerwehrgerätehaus die einzelnen Prioritätenlisten vorgestellt. Diese sehen wie folgt aus:
Straßenunterhaltung innerorts ab 2023
Geplant sind diverse Sanierungsmaßnahmen wie die Neuanlage von Entwässerungsanlagen, Ausbesserungen an Gehwegen und die Sanierung von Kanälen – betroffen sind unter anderem die Lessingstraße, die Eichendorffstraße und In der Bräumcke. Darüber hinaus umfasst der Plan auch den Ausbau der Kreuzung Leye, die Nebenanlagen des Kreisverkehrs B229 und den Ersatz des Wanderparkplatzes Sondern.
Das Budget ist für die Haushaltsjahre 2022 bis 2025 geplant, starten sollen die Sanierungsarbeiten zwischen 2023 und 2026.
Begonnen werden soll zunächst im Zeisigweg, In der Weide und in der Leibnizstraße: Die Kosten hierfür sind noch für das Haushaltsjahr 2022 eingeplant, die Arbeiten sollen bis zum Jahr 2026 abgeschlossen sein.
Die geplanten Kosten für die Sanierungen innerorts würden sich somit auf einen geschätzten Gesamtbetrag von 3.559.752 Euro bis inklusive des Haushaltsjahrs 2025 belaufen.
Sascha Gerhardt, Fraktionsvorsitzender der FDP, schlug vor, die Sanierung der Lessingstraße – oder zumindest die am oberen Abschnitt notwendigen Arbeiten – zeitlich vorzuziehen, da dort die Radfahrprüfungen der Halveraner Schüler stattfinden. Seine Argumentation begründete er darauf, dass „die Kinder sowieso die schwächste Benutzergruppe im Straßenverkehr“ seien. Diese müssten durch die schlechten Straßenverhältnisse „nicht noch weiter verunsichert werden.“ Deshalb sprach er sich für eine Priorisierung der Lessingstraße – oder zumindest des oberen Abschnitts, auf welchem die Radprüfungen stattfinden – aus.
Martin Kastner, Fraktionsvorsitzender der SPD, wies darauf hin, dass sich die „Reihenfolge auch aus Rücksprachen mit den Energieversorgern“ ergeben würde. Simon Thienel, Kämmerer der Stadt Halver, hielt Gerhardts Einwand „für einen guten Aspekt“ und versprach, hierüber „Rücksprache zu halten und dann noch einmal Feedback zu geben.“

Marvin Schüle (CDU) vermisste indes den Winkhof auf der Liste: „Das ist keine Straße mehr, das ist ein Schotterweg.“ Stillger gab zu bedenken, dass die Straße Im Winkhof, anders als die anderen Straßen, grundlegend erneuert werden müsse und daher nach BauGB abgerechnet werden müsse. Stillger: „Es kämen erhebliche Kosten auf die Anlieger zu.“
Laut Christoph Stillger vom Fachbereich Straßenbau und Verkehrsplanung seien die „Straßen aktuell noch recht günstig zu sanieren“. Verwaltungsmitarbeiterin Ramona Ullrich gab die Materialkosten für die Sanierungsarbeiten, die nur eine einfache Ausbesserung erzielen, mit „ungefähr 211 bis 230 Euro pro Tonne“ an.
Prioritätenliste Straßenunterhaltung außerorts ab 2023
Auf dieser sind unter anderem die vorgesehenen Ausbesserungsarbeiten in Altemühle, Schlachtenrade, Eickerhöh, Auf der Eicken und Auf den Kuhlen aufgeführt. Los geht’s 2022/23 aber zunächst mit der Straße Im Sumpf.
Vorgesehen sind auch Sanierungsarbeiten in Anschlag, genauer: Friedrichshöhe und Bärendahl, jedoch stehen „hierfür noch die entsprechenden Förderbescheide aus“, wie Martin Kastner im Rahmen der Sitzung ausführte.
Die Gesamtkosten für die Maßnahmen belaufen sich laut Prioritätenliste auf 1.041.814 Euro.
Hochwasserschäden Straßenreparaturen der gemeldeten Hochwasserschäden
Die Jahrhundertflut des Sommers 2021 ist auch an Halver nicht spurlos vorüber gegangen: Noch immer sind die durch das Wasser entstandenen Schäden an der Gemeindestraße Vömmelbach in Oberbrügge zu beseitigen.
Das Budget hierfür ist für die Haushaltsjahre 2022 bis 2025 eingeplant, abgeschlossen sein sollen die Arbeiten bis zum Jahr 2026.
Die geplanten Gesamtkosten belaufen sich hier auf 3.014.470 Euro.
Prioritätenliste Straßenbau nach KAG
Diese Liste umfasst alle vorgesehenen und zum Teil mit Hilfe von Kommunalabgaben finanzierten Maßnahmen. Geplant sind unter anderem Erschließungsarbeiten Am Schillerstein und in den Straßen Am Leifersberge und Herksiepe, aber auch die Erneuerung von Hausanschlüssen sowie Kanal- und Straßenbauarbeiten.
Das Budget hierfür ist für die Haushaltsjahre 2022 bis 2025 geplant, eine Umsetzung ist bis zum Jahr 2027 vorgesehen.
Hier belaufen sich die geschätzten Kosten auf einen Betrag von insgesamt 11.964.951 Euro.
Prioritätenliste Straßenunterhaltung konsumtiv innerorts in 2023
Vorgesehen ist die Sanierung der Fahrbahn im Fischwege, der Rückbau des Gehwegs Lohstraße sowie der Radweg nach Wipperfürth.
Geplant sind die Kosten für das Haushaltsjahr 2023 – und in diesem soll auch die Umsetzung erfolgen.
Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich hier auf ungefähr 210.000 Euro.
Brückenertüchtigungen durch Hochwasserschäden, Instandsetzung 2023 und 2024
Auch für die Brücken in Halver blieb die Jahrhundertflut nicht ohne Folgen: So müssen unter anderem Mauerwerke ausgebessert, beschädigte Flügelmauern repariert und Gewässersohlen neu befestigt werden.
Bis 2023 sollen die Arbeiten unter anderem an den Brücken und Gemeindewegen am Löhbach, am Ennepeobergraben und Hartmecke vorgenommen werden.
Die geschätzten Gesamtkosten hierfür belaufen sich auf 195.500,00 Euro.
Im Jahr 2024 sollen dann unter anderem der Wirtschaftsweg über den Bolsenbach und die Stützwand am Untergraben folgen.
Die Kosten hierfür werden auf 183.750 Euro geschätzt.
Die Prioritätenliste wurde abschließend einstimmig vom Ausschuss verabschiedet.