Moderner und informativer aber schlicht soll der neue Auftritt wirken sowie aktuellen Standards entsprechen. Programmiert und designt wurde er von der Agentur SGP aus Remscheid. Ein Agentur-Mitarbeiter sei mit Wohnsitz in Kierspe-Humecke Teil der Jugendfeuerwehr gewesen, erinnert sich Pressesprecher Christian Schwanke. „So konnten wir seine Kreativität mit seiner Anbindung an uns bündeln.“
Mit LokalDirekt sprachen der Leiter der Feuerwehr Mike Budde, Hendrik Baukloh (Fachbereich Information und Kommunikation) und Christian Schwanke über den neuen Webauftritt, für den sie bereits vor eineinhalb Jahren die ersten Überlegungen angestellt haben.
Einsatzticker gegen „Gafferproblem“
Eine Funktion der neuen Homepage ist Budde, Schwanke und Baukloh besonders wichtig: „Auf der Startseite sieht man im Einsatzticker unsere letzten drei Einsätze – vom Ausrücken der kleinsten Einheit bis hin zum größten Problem, wie der explodierten Volksbank“ (Anm. der Redaktion: Wir berichteten). Wir versuchen möglichst schnell und informativ über unsere Einsätze zu informieren, wie wir es bereits über unsere Facebook- und Instagram-Kanäle pflegen“, erklärt Schwanke. „Wir haben allein auf Facebook eine große Reichweite. Hier sehen wir den Bedarf an diesen Informationen.“
Und noch einen besonderen Vorteil habe der Einsatzticker: „Mit unserer schnellen Information haben wir es weniger mit Gaffern, Spekulationen und Falschinformationen zu tun“, so Baukloh. „Indem wir schnell und sachlich informieren, nehmen wir den Gaffern und Tratschern den Wind aus den Segeln und lösen so mithilfe unserer offiziellen Kanäle unser Gafferproblem.“ Wer auf der Homepage unter dem Einsatzticker auf „Alle Beiträge“ klickt, bekommt die bisherigen 51 Einsätze von 2023 zu sehen (Stand: 27. Februar, 14 Uhr, Anm. der Redaktion).
Wer macht was bei der Feuerwehr?
Im Menü sind neben dem „Einsatzticker“ die Punkte „Einsatzabteilungen“, „Nachwuchs“, „Musik“, „Fachbereiche“ und „Kontakt“ untergebracht. „Bei den Fachbereichen führen wir absichtlich nur die ‚Brandschutzerziehung‘ und die ‚Presse- und Öffentlichkeitsarbeit‘ auf“, erklärt Schwanke. „Das sind die Bereiche, die für die Bürger besonders von Interesse sind. Wir möchten die Bürger nicht mit Informationen überfrachten.“ Auch mit Veranstaltungshinweisen gehe man sparsam um. Viel mehr wolle man Grundinformationen vermitteln. „Es soll schnell zu finden sein, wer was bei uns macht.“ Veraltete Informationen, Namen, E-Mail-Adressen wurden aktualisiert.“ Eine digitale Antwort auf die Frage „Wer macht was“ bei der Feuerwehr.
Die Abteilungen stellen sich jeweils mit einem eigenen Slogan vor. So sagen die Rönsahler etwa über sich: „Wir brennen fürs Dorf, der Rest wird gelöscht“.
Unter dem Punkt „Kontakt“ finden sich die Wehrleitung, die Einheitsführer und die Leiter – „jeweils mit Bild und E-Mail-Adresse. Neben jedem Foto steht die Einsatzabteilung. „Wahrscheinlich meldet sich ein Interessierter aus Rönsahl eher bei uns, wenn er neben einem Ansprechpartner ‚Einheitsführer Löschzug 3 Rönsahl‘ liest“, glaubt Budde.
„Natürlich zeigen wir auch unsere Fahrzeuge“, ergänzt Baukloh. „Doch während andere Feuerwehren ein großes Tohuwabohu um jedes Fahrzeug machen, stellen wir unter dem Reiter ‚Einsatzabteilungen‘ beim ‚Löschzug 1 (Stadtmitte)‘, ‚Löschzug 4 (Vollme / Neuenhaus)‘ und ‚Löschzug 3 (Rönsahl)‘ die jeweiligen Fahrzeuge schlicht im Design eines Karten-Quartetts vor. Unter ‚Löschzug 1‘ sind neun Fahrzeuge aufgeführt.“
Hingucker soll das neue Feuerwehr-Logo sein: Das Kiersper Stadtwappen inklusive Feuerwehrschriftzug in den Farben rot und gelb. Bilder der Abteilungen und Aufnahmen von hiesigen Pressefotografen sollen den Auftritt optisch aufwerten.
Die Kosten für den Webauftritt inklusive Agenturkosten, Bildrechten und Programmierung liegen im vierstelligen Bereich. Die Stadtverwaltung sei der Feuerwehr zufolge gerne für die Kosten aufgekommen. Mit hiesigen Fotografen habe man versucht, Kosten einzusparen. Allerdings wollten Stadt und Feuerwehr auf mehrfache Nachfrage seitens der Redaktion den genauen Betrag nicht nennen.