„FreiDay“ lautet das Projekt, das die Schüler zum Nachdenken über Zukunftsfragen anregen soll. Über mehrere Monate lang beschäftigten sich Achtklässler eine Stunde pro Woche mit sieben von den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Dabei blieb es nicht nur beim philosophieren – die Schüler kooperierten mit außerschulischen Institutionen, Partnern und Vereinen, um aktiv handeln zu können. Das Stichwort: Verantwortung übernehmen.
„Ich bin sehr stolz darauf, dass ihr so mutig und tatkräftig unterwegs gewesen seid, um diese Welt zum besseren Ort zu machen“, lobte FreiDay-Lehrerin Nina Neuschäfer am Freitag, 10. Februar, in der Aula der Humboldtschule, wo die Schüler ihre Projekte vorstellten und über ihre Erfahrungen berichteten. Auch Bürgermeister Michael Brosch sprach seinen Dank für das fleißige Engagement aus und fand es „klasse, was die junge Generation alles auf die Beine stellen kann“.
Gegen Armut und Hungersnot, für Gesundheit und Wohlergehen
Das erste Nachhaltigkeitsziel „keine Armut“ führte die verantwortliche Gruppe zum Lebensmittel-Discounter Rewe – dort arbeiteten die Schüler im Tausch von Obst und Gemüse, das sie dann an die Tafel Halver-Schalksmühle spendeten. Sie halfen nicht nur anderen Menschen in Not, sondern lernten auch viel über sich selbst und ihre eigenen Grenzen kennen. „Ein schöner Moment für mich war, als ich die Regale einräumen durfte“, erzählte eine Schülerin auf der Bühne.
„Unser Herz schlägt für das Ziel ‚Kein Hunger‘, weil es viele Länder gibt, wo die Menschen nicht viel zu Essen haben und daran sterben können“, sagte ein Achtklässler, der sich gegen die weltweite Hungerkrise aussprach. Sie verkauften in den Schulpausen Pizza – eine Idee, die wohl sehr gut ankam. Nach eigenen Angaben der Schüler waren alle Pizzen in der ersten Runde ausverkauft. Auch Klassen des siebten Jahrgangs schlossen sich zusammen, um ihr Umfeld positiv zu verändern. Sie verkauften auf dem Halveraner Wochenmarkt Waffeln und spendeten den Erlös von 115 Euro an die Tafel.
Für das dritte Nachhaltigkeitsziel „Gesundheit und Wohlergehen“ legten die Schüler ihren Fokus auf die älteren Menschen der Gesellschaft, denn: Für alle Menschen jeden Alters müsse ein gesundes Leben gewährleistet werden. Daher schrieben sie Briefe an die in Altenheimen lebenden Senioren und „freuten sich auf die positive Reaktion“, die sie zurück erhielten. Den zusätzlichen Erlös von insgesamt 270 Euro aus dem Kuchen- und Waffelverkauf im Discounter Edeka möchte die Gruppe an das Kinderhospiz in Olpe spenden.
Hochwertige Bildung, Geschlechtergleichheit und Klimaschutz
Jedes Kind habe ein Recht auf Bildung, auch diejenigen, die aus sozialschwächeren Familie kommen oder individuelle Hilfe benötigen. Dass betonte die Gruppe mit dem Ziel „hochwertige Bildung“. In Kooperation mit der Lindenhofschule besuchten sie Grundschüler in ihren Klassen, halfen ihnen beim Unterricht oder spielten gemeinsam Spiele. Eine Schülerin war besonders berührt: „Ein schöner Moment für mich war, als die Kinder uns nicht mehr loslassen wollen“. Auch im Kindergarten wurden die Achtklässler tätig – sie lasen Jungen und Mädchen aus Büchern vor und versuchten ihnen die Angst vor der Schule zu nehmen. Dass auch „Jungen im Nagelstudio arbeiten und Mädchen Fußballprofi werden können“ erklärten die Teilnehmer der Gruppe „Geschlechtergleichheit“ den Viertklässlern der Regenbogenschule.
Wo wird „unnötig“ Energie verbraucht? Genau das hat die Gruppe „bezahlbare und saubere Energie“ herausfinden wollen. In einem Rundgang durch die Humboldtschule stöpselten sie Stecker aus, um „in Zeiten der Energiekrise Strom zu sparen“. Zuletzt hat die Gruppe mit dem siebten Ziel angekündigt, in der Zukunft – als Maßnahme zum Klimaschutz – Bäume pflanzen zu wollen.
„Ich bin sehr stolz auf meine Klasse“, lobte FreiDay-Lehrerin Jenny Schmolz im Gespräch mit LokalDirekt. Gerne möchte sie das Projekt erneut starten – ein Datum steht sogar schon fest: der nächste „FreiDay“ findet am 29. März statt.