Der Umzug aus dem Jugendzentrum „Alte Feuerwache“ musste aus organisatorischen Gründen erfolgen. „Wir sind sehr froh, dass die Ev. Gemeinde uns diese Räume jetzt zur Verfügung stellt“, sagte Verena Knabe. Ein Grund sei sicher auch die gute Zusammenarbeit zwischen dem Diakonischen Werk und der Gemeinde.
Dass die Stammbesucherinnen ihr neues Café ohne Probleme finden konnten, ist sicher auch ein Verdienst von Maryam Molaei. Die studierte Archäologin hat eine künstlerische Ader. Sie malte die Plakate, die den Frauen den Weg zum Café im Schatten der Christuskirche wiesen.
Seit Mai 2022 treffen sich die Frauen bei Kaffee, Tee, Kuchen und kleinen Snacks jeweils Freitag von 10 bis 12 Uhr. Für viele von ihnen bedeutet das eine kleine Auszeit vom oftmals anstrengenden Alltag. Sie kommen aus der Ukraine, dem Iran, Afghanistan, Eritrea und anderen Ländern der Welt – Emigrantinnen und Geflüchtete.
Ihre Gespräche, berichtete Verena Knabe, drehen sich um Kinder, Sprachkurse, Krankheiten – eben um Themen, die die Zugewanderten im Alltag beschäftigen. Für die Frauen aus der Ukraine sei sicher auch der Krieg in der Heimat ein Thema. „Manchmal zeigen sie auf ihren Smartphones Bilder. Dann sind Fotos aus den Wohnvierteln vor und nach den Zerstörungen zu sehen.“ Gespräche über den Krieg seien aber sehr selten.
Die Idee kam den Organisatorinnen des Cafés auf Initiative von Heike Schäfer (Leiterin der Freiwilligenzentrale der Diakonie Lüdenscheid-Plettenberg). Sie wollte ein Angebot gezielt für Frauen schaffen, die in der Vier-Täler-Stadt leben. Alter und Herkunft sollten dabei keine Rolle spielen. Im Jugendzentrum „Alte Feuerwache“ fanden die Initiatorinnen damals einen geschützten Ort. So entstand auf niedrigschwelliger Ebene eine Möglichkeit für gute Gespräche – ohne Männer. Daraus ist ein regelrechter Selbstläufer geworden: Die Ehrenamtlichen und auch die Besucherinnen engagierten sich und schon bald standen und stehen Frauen diverser Nationen hinter dem Tresen oder bringen einen Kuchen mit zu „ihrem“ Frauencafé.
Seitens der Diakonie engagieren sich Heike Schaefer, Verena Knabe und Gudula Mueller-Töwe für das Frauencafé. Für die Stadt Plettenberg sind Frederike Panknin, Mareike Masuch, Theodora Lindner und Katja Gerecht aktiv.
Aus dem Frauencafé heraus hat sich auch der Kleidertausch für Frauen entwickelt. Er fand am 13. April bereits zum dritten Mal statt.
Was wünschen sich die Initiatorinnen? Ganz klar: „Dass mehr Plettenbergerinnen mal auf eine Tasse Kaffee vorbei kommen.“
Dabei setzen sie auch auf den Sommer. „Dann könnten wir den schönen Platz an der Kirche nutzen“, sagt Verena Knabe. Ein Tisch stand schon beim ersten Treffen am neuen Standort im Freien. Für die Zukunft würden noch Tische und leichte Stapelstühle benötigt. Wer das Frauencafé bei der Anschaffung unterstützen möchte, kann eine Spende auf das Konto der Freiwilligenzentrale, Stichwort „Frauencafé“ überweisen.
Spendenkonto: Ev. Kreiskirchenkasse Lüdenscheid IBAN: DE22 3506 0190 2001 1936 11, BIC: GENODED1DKD, KD-Bank Dortmund
