Der verheerende Brand an der Primusschule vom 30. Oktober 2021 schockierte die gesamte Gemeinde Schalksmühle. Die Polizei stellte rasch fest, dass es sich um Brandstiftung handelte. Zwei damals 21-jährige Jugendliche, heute 23 Jahre alt, wurden verdächtigt, einen Müllbehälter an die Fassade der Schule geschoben und in Brand gesetzt zu haben. Die Flammen griffen auf die hölzerne Gebäudefront über. Der Schaden lag bei deutlich mehr als 600.000 Euro. 65 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr waren zusammen mit dem DRK Schalksmühle und der Polizei knapp dreieinhalb Stunden im Einsatz.
Gericht spricht Angeklagte frei
Vor kurzem entschied das Lüdenscheider Jugendschöffengericht jedoch, die mutmaßlichen Brandstifter gehen zu lassen. „Die Angeklagten wurden freigesprochen“, bestätigt Oberstaatsanwalt Dr. Pauli von der Staatsanwalt Hagen auf Anfrage von LokalDirekt. Es gäbe keinen Tatnachweis, dass die beiden Jugendlichen in der Nacht des 30. Oktobers 2021 die Primusschule in Brand gesetzt hätten.
„Das Gericht muss sich sicher sein, dass die Angeklagten die Tat begangen haben. Und das sah das Gericht nicht als bewiesen“, erklärt Pauli. „Wir könnten theoretisch in Berufung gehen. Das machen wir aber nicht. Es ist erfolglos“, so Pauli weiter. Eine Aufklärung dessen, was in jener Nacht wirklich geschehen ist, scheint somit immer unwahrscheinlicher: Der Fall wird nun abgeschlossen – oder in den Worten von Pauli, „weggelegt“.