Im Rahmen der geförderten Bildungsinitiative bot der Chorverband im Märkischen Kreis einen Vortrag an mit vielfältigen Tipps und Ratschlägen zur Steigerung der Attraktivität der heimischen Chöre sowie deren Außendarstellung. Als Dozent zu diesem Thema konnte Ben Höfer von der P.A.D. Werbeagentur in Meinerzhagen verpflichtet werden. Entsprechend groß war das Interesse im Bürgerhaus Bremcke in Plettenberg.

Grund für das Angebot an die Vorstände der Chöre ist, dass immer noch vielfach unterschätzt werde, wie wichtig die Arbeit zur Außendarstellung, Marketing und Social Media sei. Oftmals sei das Image veraltet und somit fehle es an Attraktivität, den jeweiligen Chor überhaupt zu beachten. Doch nur wer im Gespräch und im Bild sei und dies regelmäßig, werde auch bemerkt und mit Aufmerksamkeit bedacht. Ziele der Veranstaltung: Werbung, Gewinnung neuer Sänger bzw. Sängerinnen, Chorgesang ein breiteres Publikum und mehr Gehör zu verschaffen.

In drei Bereiche gliederte Höfner seinen Vortrag: 1. Wen versuchen wir zu erreichen? 2. Was können wir bieten? 3. Wie wollen wir wahrgenommen werden?

Dafür gebe es allerdings nicht nur einen Weg, sondern hunderte, wie es auch unterschiedliche Chöre gebe. Es sei schwieriger geworden, Leute in Vereine zu bekommen. Bildschirmzeiten gleich welcher Art haben massiv zugenommen. Dadurch habe sich das kulturelle Programm verändert, soziale Isolation sich vermehrt. Daraus resultieren aber auch Statistiken, die belegen, dass die Menschen davon abrücken wollen, Bildschirmzeiten verringert werden, soziale Kontakte und Interaktion außerhalb des Internets gesucht werden.

Werbung braucht langen Atem

Die Menschen suchen einen Ausgleich zu Familie und Arbeit, nach neuen Möglichkeiten, der digitalen Isolation zu entfliehen, Spaß zu haben, Gemeinschaft zu erleben, ein Hobby zu finden. Der Begriff dazu wird als Third Place (dritter Ort) bezeichnet, nach den beiden ersten Orten Familie und Arbeit. Höfner: „Wir sind uns einig, dass Vereine der perfekte Third Place sein können. Wie fange ich also junge Menschen ab, ihre Zeit nicht mit dem Handy zu verbringen, sondern sich für unseren Verein zu interessieren? Wir tun gut daran, die Menschen in ihrer Suche zu unterstützen, ihnen unser Hobby anzubieten, sie darauf aufmerksam zu machen.“ Zeigen, was man tut – bereits hier gibt es verschiedene Darstellungsarten, die frisch und innovativ das Auge fesseln, das Interesse an mehr Informationen wecken oder aber auch den Eindruck eines verstaubten Images hinterlassen.

Es seien nicht die anderen Vereine, Familie oder Arbeit, die das Hindernis wären, einen Chor zu besuchen. Es seien die Stunden, die täglich in den sozialen Netzwerken verschwendet würden. Somit sei es sinnvoll, diese Kanäle zu bespielen, um die Aufmerksamkeit zu generieren. Nicht außer Acht zu lassen sei allerdings, dass diese Aktionen einen langen Atem brauchen, einem Marathon gleichzusetzen sind. Erfolg und Misserfolg könne man nicht bereits nach einigen Wochen messen. Tipps und Ansätze gab es viele während des Vortrages. Jetzt gilt es, tätig zu werden und zu bleiben.