Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Lüdenscheid hat sich mit der Plakataktion der CDU und ihrer Bürgermeisterkandidatin Melita Alzorba beschäftigt – und beschlossen, sich am Vorgehen der Union kein Beispiel zu nehmen. Man glaubt, dass bei der CDU der Schuss nach hinten losgeht.

FDP-Fraktionsvorsitzender Jens Holzrichter sagt gegenüber LokalDirekt, dass man sich mit der Plakatierung der Union befasst habe und zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen sei: „Natürlich werden wir als FDP eigene Plakate aufhängen, aber dabei das lange in Lüdenscheid übliche und mit der Stadt abgestimmte Verfahren anwenden.“

Jens Holzrichter, FDP Lüdenscheid.
Foto: FDP

Diese langjährige Praxis, die das Etikett „angewandte Chancengleichheit“ trägt, teilt jeder Partei in jedem Wahlbezirk eine bestimmte Anzahl innerörtlicher Laternenmasten zu – bei der FDP sind es zwei Masten je Bezirk. „Wir haben 23 Wahlbezirke, also bekommen wir 46 Aufhängestellen.“

Bei der Alzorba/CDU-Plakataktion falle auf, dass außerhalb der geschlossenen Ortschaft quasi jede Laterne genutzt worden sei. Man finde das auf FDP-Seiten weder hübsch noch zweckmäßig, sondern denke, dass Melita Alzorba und die CDU das Gegenteil dessen erreichten, was eigentlich bezweckt worden sei. Holzrichter: „Das stellt ja sogar die letzten AfD-Plakataktionen in den Schatten.“

Ob die Plakatierung außerhalb der geschlossenen Ortschaft, an den Einfallsstraßen nach Lüdenscheid, sinnvoll sei, werde sich weisen: „Da fahren die Einpendler her, die in Lüdenscheid ohnehin nicht wählen dürfen, weil sie auswärts zuhause sind.“

Ansonsten müsse man sich die Frage stellen, inwieweit die CDU prinzipientreu sei, überlegt Holzrichter: Gerade erst habe er sich mit CDU-Vertretern im Haupt- und Finanzausschuss ein Wortgefecht wegen der Einführung einer Verpackungssteuer, die die Union zur Müllvermeidung forderte, geliefert. Und jetzt hänge die gleiche CDU Wahlplakate mit einem Plastikkern auf. „Jedes Plakat hat die Materialmenge von 296 Eislöffelchen. Das ist doch schizophren, auf der einen Seite auf Umweltschutz zu machen und dann die ganze Stadt mit Plastik zuzumüllen!“