Rönsahl. Rönsahl hat ein Recht auf eine Postfiliale. Doch mit dem 1. Januar des kommenden Jahres ist die Versorgung der Bürger mit einer Postfiliale nicht mehr sicher gestellt. Mit der Schließung der „Stimmungskiste“ schließt der einzige Standort.
„Die Deutsche Post AG sucht derzeit in Rönsahl nach einer Möglichkeit, eine Filiale in einem bestehenden Geschäft zu betrieben, bisher jedoch ohne Erfolg“, heißt es in einem Antrag der CDU an die Verwaltung. Die Stadtverwaltung wird darin aufgefordert, „sich bei der Deutschen Post AG für eine stationäre Verkaufsstelle in Rönsahl, notfalls im Eigenbetrieb der Deutschen Post AG, einzusetzen.“ Zur Diskussion würden auch die Errichtung einer automatisierten Postverkaufsstelle stehen. „Dies kann aus unserer Sicht jedoch nur eine Notlösung sein“, betont die CDU und setzt das Thema auf die Agenda der Ratssitzung am Dienstag, 28. November.

Und die neue Netto-Filiale als Post-Standort? Fehlanzeige. „Auf Bitten von Ortsbürgermeister Holger Scheel hat sich die Verwaltung bemüht, mit Netto Kontakt aufzunehmen und zu prüfen, ob eine permanente Post-Filiale im neuen Nettomarkt errichtet werden könnte. Nun liegt von Netto eine negative Stellungnahme dazu vor“, ist in dem Antrag zu lesen.
Nächste Postfiliale ist über 2000 Meter entfernt
Die beiden Rönsahler CDU-Ratsmitglieder, Regina Marcus und Ortsbürgermeister Holger Scheel, wollen das so nicht hinnehmen. Sie verweisen auf das „Post-Universaldienstleistungsverordnung“, kurz „PUDLV“.
Nach § 2 Abs. 1 erfülle Rönsahl die Vorraussetzungen dafür, „dass in zusammenhängend bebauten Gebieten eine stationäre Einrichtung in maximal 2000 Metern für die Kunden erreichbar“ sein muss. Keine der ansonsten bestehenden Postfilialen in Kierspe, Marienheide oder Wipperfürth können innerhalb von maximal 2000 Metern erreicht werden, so die CDU.
Doch trotz der rechtlichen verpflichtung, würde sich die Post AG laut CDU nicht immer daran halten.

Die Fraktion verspreche sich von ihrem Antrag, „dass die Verwaltung sich mit der Rückendeckung eines entsprechenden Ratsbeschlusses mit mehr Nachdruck für die Rönsahler Interessen bei der Deutschen Post AG einsetzen kann.“
Antrag der CDU-Fraktion (Word-Datei)
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