Mit falschen Versprechungen zur Arbeit nach Deutschland gelockt. Dann auch noch bezahlt. Dann der Schock. Schlechter Lohn, leben in einer Großunterkunft, üble Arbeitsbedingungen, die Papiere beim Chef. Wer sich nicht auskennt, kann sich selbst kaum aus einer solchen Lage befreien. Helfen kann die Beratungsstelle Arbeit MK.
An den Standorten Iserlohn, Lüdenscheid, Werdohl und Plettenberg unterstützt die Beratungsstelle Arbeit MK, die bis 2021 Erwerbslosenberatung hieß, erwerbslose Menschen zu jeglichen Themen rund um Arbeitslosigkeit, Qualifizierung, Existenzsicherung, Arbeitsintegration und Ausbildung. Ein zweiter Schwerpunkt ist die Beratung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die unter schlechten, unsicheren oder ausbeuterischen Bedingungen arbeiten müssen.
Nach einer kurzen Übergangszeit hat die Beratungsstelle Arbeit MK am Standort Werdohl ihre Arbeit zum 1. März dieses Jahres wieder aufgenommen. Ansprechpartnerin für Ratsuchende ist Emilia Tomkowicz-Aniol.
Sie kann Betroffene in vielen Fragen des Arbeitsrechts und der Arbeitsausbeutung beraten. Das reicht von Fragen zur Korrektheit des Arbeitsvertrages oder die Führung des Arbeitszeitkontos bis zur Klärung von ungerechten Pausenregelungen oder etwaige Mieten für den Schlafplatz in einer Unterkunft, die gleich vom Lohn abgezogen wird. Weiter kann sie für Betroffene klären, auf welche Sozialleistungen sie Anspruch haben und ihnen beim Ausfüllen von Antragsformularen helfen. Sie kann Arbeitsuchende beispielsweise auch bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen unterstützen oder sie an passende Fachberatungen vermitteln.
Dass solche Hilfestellungen notwendig sind, zeigt die Zahl der Ratssuchenden, die sich jährlich an die Beratungsstelle wenden. „Im Märkischen Kreis sind das jährlich zwischen 800 und 1000 Menschen“, sagt Ina Thomas, die als Rechtsanwältin für die fachliche Leitung der Beratungsstelle zuständig ist.
„Ausbeutung ist in vielen Bereichen zu finden“, berichtet Ronald Seidler von der Beratungsstelle Iserlohn. Er kennt zahlreiche Beispiele vom Bau, der Gastronomie oder auch der Logistik-Branche und hat Erfahrungen mit Zeitarbeitsunternehmen.
Die Kosten für die Beratungsstellen Arbeit (in NRW gibt es davon in den Kreisen und kreisfreien Städten insgesamt 53) werden vom Land NRW und dem Europäischen Sozialfonds finanziert. Die Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH (G.I.B.) stellte den landesweiten Erfahrungsaustausch der Beratungsstellen sicher und unterstützt die Vernetzung und Zusammenarbeit auf Landesebene und in den Regionen.
Träger der Beratungsstelle Arbeit MK ist seit 2007 die Diakonie Mark-Ruhr. Im Süden des Märkischen Kreises arbeitet sie mit dem Fachdienst Migration des Diakonischen Werkes Lüdenscheid Plettenberg zusammen. „Gemeinsam verfügen wir über ein gutes Netzwerk, das vor Ort schnelle Hilfe anbieten kann“, sagt Fachdienstleiter Ioannis Mavroidopoulos.
Beratungsstelle Arbeit Werdohl
Emilia Tomkowicz-Aniol
Schulstraße 2
58791 Werdohl
Telefon: 02392 7218-68
Telefax: 02392 7218-70
[email protected]
Öffnungszeiten:
Dienstag 9.00 bis 14.00 Uhr (Außensprechzeiten Plettenberg bzw. Lüdenscheid)
Donnerstag 9.00 bis 15.00 Uhr
Freitag 9.00 bis 14.00 Uhr
Außensprechstunden:
Plettenberg
jeden 2. und 4. Dienstag im Monat
Ev. Paul-Gerhardt-Haus
Bahnhofstraße 29
58840 Plettenberg
Lüdenscheid
jeden 1. und 3. Dienstag im Monat
Diakonisches Werk – Fachdienst Migration und Integration
Frankenstraße 1
58509 Lüdenscheid