Sie ist gekommen, um zu bleiben. Um Spuren zu hinterlassen. Und allem voran möchte sie für die Kinder da sein; eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Nicht mehr und nicht weniger, sagt Beate Kolb. Seit dem 1. Februar ist sie die neue Leiterin der OGS an der Regenbogenschule in Oberbrügge. Nachdem im vergangenen Jahr die Stelle kurzfristig vakant wurde (wir berichteten), übernahm sie das Zepter.
Die OGS – ein zweites Kinderzimmer
Im Gespräch mit LokalDirekt erklärt Beate Kolb, was sich seitdem verändert hat, was geplant und was ihr wichtig ist. Die Liebe zu ihrem Beruf, die ist spürbar, wenn sie von ihren neuen Aufgaben erzählt. Es sei eben nicht nur ein Verwahren, sagt Kolb. Gerade die Kinder, die bis 16 Uhr bleiben, verbringen einen Großteil ihres Tages in der Schule. Zeittechnisch kämen manche Schüler auf mehr Stunden als Erwachsene in ihrem Job.

„Für viele ist unsere OGS dann tatsächlich wie ein zweites Kinderzimmer“, sagt Kolb. Und in diesem sollen sich die Kinder geborgen fühlen. Behütet. Insbesondere die Jüngeren seien bereits nach Schulschluss erschöpft genug, um erstmal eine Ruhephase zu brauchen.
Darum gründete Kolb kurzerhand die Wohlfühl-AG. Hier ist Ausruhen ausdrücklich erwünscht – inklusive Nickerchen. Außerdem können die Kinder in den AGs backen, spielen, basteln, lesen oder sich bewegen.
Mitreden und entscheiden: Die Kinderkonferenz macht’s möglich
Die Grundschüler sollen in der Oberbrügger OGS auch gesehen werden, sagt Kolb, die zuvor als Schulsozialarbeiterin an der Gesamtschule in Marienheide arbeitete. Genau deshalb gibt’s jetzt auch einmal im Monat eine Kinderkonferenz, kurz Kiko. Hier dürfen und sollen sie mitreden und Wünsche aussprechen. Wenn sie sehe, wie sich die Kinder einbringen, wenn sie nur die Gelegenheit haben, ginge ihr das Herz auf.
Mit den Jüngsten auf Augenhöhe sein, das ist Beate Kolb wichtig. Und während sie auf der Baustelle in den künftigen OGS-Räumen steht, kommen ihr direkt neue Ideen, wie sich diese schon bald mit Leben füllen können. Es nütze doch nichts, dass es den Erwachsenen gut gefällt. Praktisch müsse es sein und auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt, sagt die OGS-Leiterin, die die Kinder zusammen mit aktuell sechs Mitarbeitern betreut.

Für den neuen, frisch sanierten Raum schwebt Kolb eine Art große Wohnküche vor. Vielleicht mit einem kleinen Entdecker-Bereich, diese Idee hatte Bauleiter Timm Rietschel bereits. Und die Kinder sind begeistert. Schnecken sind gewünscht, verrät Kolb. Alles verhandelbar.
Ein weiterer Raum könnte zum Atelier und Kreativ-Bereich werden. Der bisherige OGS-Trakt ist nun durch zwei Durchbrüche begehbar. Geht es nach Beate Kolb, bleibt er möglichst leer, ohne viel Schnickschnack. So bleibt mehr Platz für Bewegung, erklärt sie.
Das Bürgerhaus wird zur Mensa
Das Bürgerhaus, in dem die Kinder aktuell übergangsweise essen, habe sich als ziemlich gute Lösung entpuppt. Der Mensa-Charakter komme bei den Schülern gut an. Nach Gesprächen mit der Stadt steht nun fest, dass das auch künftig so bleiben soll. Es sei einfach viel entspannter, sagt Kolb. Und entspannt und familiär solle es auch im Alltag der OGS-Kinder künftig zugehen. Nicht mehr und nicht weniger.
