Das Gülle-Desaster an der Neye – ausgelöst von einem Halveraner Betrieb in Kotten – beschäftigte in dieser Woche auch die Politik im benachbarten Oberbergischen Kreis. Die Mitglieder des dortigen Umweltausschusses übten heftige Kritik am Märkischen Kreis, warfen ihm unter anderem eine mangelnde Überprüfung des Betriebes vor, von dem bereits vor neun Jahren eine noch größere Gülle-Katastrophe ausgegangen war.
Wie der Online-Dienst „Oberberg Aktuell“ berichtet, warf Tobias Schneider (SPD) dem Märkischen Kreis „Behördenversagen“ vor. Der Betrieb sein ein „bekanntes schwarzes Schaf, das nichts gelernt habe“. Der Kreis müsse nun alles daran geben, eine erneute Katastrophe zu verhindern. Weiter zitiert „Oberberg Aktuell“ Reinhold Müller (FDP): „Ich bin enttäuscht, dass der Märkische Kreis nicht in der Lage ist, solche Betriebe ordentlich zu überprüfen.“
Frank Herhaus, Dezernent für Planung, Regionalentwicklung und Umwelt beim Oberbergischen Kreis, habe in der Sitzung des Umweltausschusses zudem einmal mehr bestätigt, dass „der Bachbereich bis zur Talsperre […] biologisch tot“ sei. Die Auswirkungen auf die Talsperre seien aktuell noch nicht abzusehen. Die Ergebnisse der Probenentnahme würden für Ende dieser Woche erwartet.
Zur nächsten Sitzung des Kreisausschusses in Gummersbach am 10. Oktober soll ein Vertreter des Märkischen Kreises zu der Umweltkatastrophe Stellung nehmen, entschied das Gremium.
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