Der Termin steht. Einer, der Mountainboarder in Bewegung bringen soll. Ab 6. Oktober wird das Skigelände am Collenberg zum Freizeitpark umgebaut. Mit einem gut 300 Meter langen Trail für Sportler, die auf Rollbrettern den Hang hinunter rauschen. So der Plan.
Die Bedingungen sind ideal für die Fahrer, die auf der Graspiste unterwegs sind. Sie schätzen, so Bernd Kuhbier, 2. Vorsitzender des Skiclubs Halver, die Lage, vor allem auch den Lift. Mit ihm können sich die Akteure auf den Brettern mit vier großen Rollen wieder den Hang hochziehen lassen. Bedingungen, „wie es sie sonst kaum gibt“, so Kuhbier. Ein Camp für Mountainboarder hatte im vorigen Jahr für Aufsehen in Szene gesorgt und die Sportler nach Halver gebracht. Einige Besucher seien „hängengeblieben“ und inzwischen häufig Gast am Collenberg oder schon Mitglied im Verein geworden. Kurse, die Torben Zilles anbietet, stoßen auf Interesse.
Vorstand auch sportliches Vorbild
Zilles, Chef im Skiclub, ist fünffacher Deutscher Meister im Mountainboarding, hat einen Europa-Titel. Er ist fit im Freestyle (Sprünge und Tricks), im Bordercross (zwei bis vier Akteure treten gleichzeitig gegeneinander an) und Downhill (fahren auf Zeit auf festgelegter Strecke). Nach einiger Zeit in Berchtesgaden zog es ihn zurück ins Volmetal, „weil es hier so schön ist“. Der neue Vorsitzende bringt alle Voraussetzungen mit, den Verein breiter aufzustellen und eine neue Ära einzuleiten.


„Jeder kann das machen“, setzt Torben Zilles auf ein breites Interesse an der Sportart. Für Anfänger stellt der Skiclub auch die Sportgeräte. Helm und Handgelenkschoner sind Pflicht. Mehr muss fürs Erste nicht sein. Reinschnuppern und Probefahrten machen konnten Interessierte bisher schon.
Jetzt soll das vereinseigene Gelände samt Lift zu einem Mountainboard-Trail ausgebaut werden. „Pistenspaß auch ganz ohne Schnee“ wirbt der Verein. Wie ein Snowboard haben die Boards eine Bindung. Die Fahrer rauschen auf dem Brett mit Rädern den Hang hinunter. Ganz neu ist die Idee nicht. Vor einigen Jahren gab es bereits Grasboarding am Collenberg. Am Hang deuten noch Erdhügel auf den ehemaligen Table für Sprünge hin. Nutzbar soll der Trail auch für Mountainbiker sein – alles auf eigene Gefahr natürlich.
Umbau unter Umwelt-Aspekten
„Wir wollen hier einen richtigen Park bauen“, schildert Kuhbier. Der etwa 300 Meter lange Parcours soll, ausgehend von der Hütte, am Waldrand entlang zur Talstation des Liftes führen. 32.000 Euro sind für das Projekt veranschlagt. Modelliert werden soll der neue Mountainboard-Trail aus vorhandenem Material. „Wir wollen auf die Umwelt achten und nicht zu viel verändern“, erklärt Kuhbier. Der Trail soll auch im Winter nutzbar sein – für Skifahrer und Snowboarder.

Ein Bauunternehmer aus Rheinland-Pfalz modelliert das Gelände. Die Bauzeit werde etwa eine Woche betragen, heißt es. „Wir rechnen mit der Fertigstellung des Trails zum Ende des Sommers“, heißt es in einem Flyer des Skiclubs. Das wird offensichtlich nicht mehr klappen. Aber: mit dem Projekt habe man „die Gewähr, dass auch im Sommer was los ist“. Bisher wurde die Anlage gepflegt, aber kaum genutzt. Dabei sei auch die Frage aufgekommen: „Was soll das alles?“ Dass jetzt jüngere Leute nachgewachsen sind und neue Konzepte umsetzen, freut Kuhbier.
Torben Zilles ist optimistisch. Wenn es mit dem Park klappe, „haben wir nächstes Jahr die Deutschen Meisterschaften hier“, meint er. Die beiden Skiclub-Vorsitzenden sind sich sicher, dass der Collenberg damit das Zeug zum Hotspot für die Szene hat – und das Volmetal einen neuen touristischen Anziehungspunkt bekommt.