Alexander Ebbert, der 2. stellvertretende Vorsitzende der CDU Breckerfeld, eröffnete die Versammlung mit einer kurzen Einschätzung der aktuellen politischen Lage: „Die heutigen Zeiten sind hart, wir haben mit Donald Trump einen Präsidenten der USA, der Europa und insbesondere Deutschland als Exportland wirtschaftlich enorm schaden könnte. Wir müssen auch angesichts des beschlossenen Sondervermögens aufpassen, dass es Deutschland wirtschaftlich nicht zerreißt“, warnte Ebbert.
Dahlhaus geht ohne Gegenkandidat ins Rennen
Danach ging er zum Schwerpunktthema der Mitgliederversammlung über: „Wir werden heute in geheimer Wahl unser Team für die Kommunalwahl am 14. September aufstellen und einen Bürgermeisterkandidaten, 14 Bewerber für die Ratswahl sowie die insgesamt 28 Bewerber für die Reserveliste wählen.“
Nicht ganz überraschend wurde der amtierende Bürgermeister André Dahlhaus von seinen CDU-Parteikolleginnen und -kollegen als Kandidat für eine weitere Legislaturperiode vorgeschlagen, und nicht minder überraschend: einen Gegenkandidaten gab es nicht.
„Stolz darauf, was wir erreicht haben“
In seiner Wahlrede blickte Dahlhaus auf seine zehnjährige Amtszeit zurück. „Unfassbar, wie schnell die Zeit vergeht – vor 10 Jahren wurde ich mit eurer Unterstützung zum ersten Mal Bürgermeister“, sagte er, bevor er eine überwiegend positive Resonanz zog.
„Wir können stolz darauf sein, was wir bisher für diese Stadt erreicht haben“, so Dahlhaus und betonte insbesondere die soliden Finanzen der Stadt Breckerfeld. „Dank einer geordneten Finanzpolitik sind wir weiterhin eine der wenigen schuldenfreien Kommunen in Nordrhein-Westfalen.“ Er verwies auf die gut ausgestatteten Schulen sowie den künftig zu forcierenden Ausbau der Offenen Ganztagsschule und merkte an, dass „Eltern in unserer Stadt ihr Kind nicht schon vor dessen Geburt für einen Kitaplatz anmelden müssen.“ Auch die Straßeninfrastruktur habe in den vergangenen teils aus eigenen Mitteln, teils mithilfe von Fördergeldern verbessert werden können: „Als Beispiel sei hier die Sanierung der Glörstraße genannt, die den Naherholungstourismus in unserer Stadt fördern wird.“
Bei Glasfaser und Neubaugebiet lief es nicht rund
Dahlhaus betonte, dass auch das soziale Zusammenleben in Breckerfeld weiter gestärkt wurde, etwa durch das Projekt ‚Gesund in Breckerfeld‘, das von der Stadt gemeinsam mit den Kirchengemeinden und dem Förderkreis Kirchlicher Pflegedienst unterstützt werde: „Damit haben wir ein sehr gutes soziales Netzwerk für unsere älteren Mitbürger geschaffen.“ Auch hinsichtlich des Brandschutzbedarfsplans der Freiwilligen Feuerwehr konnte er berichten, dass mittlerweile konkrete Projekte umgesetzt wurden.
Dennoch gab André Dahlhaus zu, dass es während seiner zweiten Amtszeit auch Herausforderungen gab, die „nicht so rund liefen“. So hätte er sich gewünscht, dass der Glasfaserausbau in Breckerfeld schon deutlich weiter vorangeschritten wäre. Auch beim Thema Neubaugebiet an der Klevinghauser Straße sowie beim Radwegebau in Zurstraße und Delle habe es „gehakt“, was – laut Dahlhaus – teilweise auch schlichtweg am Fachkräftemangel gelegen habe.
Trotz dieser Schwierigkeiten zeigte sich der CDU-Kandidat zuversichtlich, dass die Stadt weiterhin gut für die Zukunft aufgestellt sei. In diesem Zusammenhang hob er besonders die Bedeutung des Ehrenamts hervor: „Die Bereitschaft der Breckerfelder, sich für die Gemeinschaft einzusetzen, ist beeindruckend – und unverzichtbar!“, sagte Dahlhaus und versprach zum Abschluss seiner Wahlrede, er werde sich – sollte er erneut zum Bürgermeister gewählt werden – auch weiterhin für die Unterstützung des Ehrenamts und eine bürgernahe Verwaltung einsetzen.
Die Wahl der CDU-Mitglieder von André Dahlhaus zum Bürgermeisterkandidaten fiel schließlich einstimmig aus. „Ich danke euch allen für euer Vertrauen“, sagte Dahlhaus, sichtlich stolz über das klare Votum seiner Partei.
Landratskandidat Sebastian Arlt (parteilos), der ebenfalls auf der Mitgliederversammlung anwesend war, zeigte sich beeindruckt von der breiten Unterstützung der Breckerfelder CDU für ihren Bürgermeisterkandidaten. Der Jurist und Betriebswirt, der seit zwei Jahren als Kreisdirektor im Ennepe-Ruhr-Kreis tätig ist, merkte an, dass Kommunalpolitik davon lebe, welche Menschen das Amt bekleiden: „Für Breckerfeld mache ich mir keine Sorgen, hier wird Bürgernähe gelebt.“ Dennoch hob er hervor, dass – wie Alexander Ebbert es zu Beginn der Versammlung bemerkt hatte – es gerade in schwierigen Zeiten wichtig sei, Bürger verstärkt in die politische Diskussion einzubinden: „Und auch der Ennepe-Ruhr-Kreis als Ganzes kann nur dann etwas bewegen und erfolgreich vorankommen, wenn alle Kreisstädte und ihre Bürger zusammenhalten.“

CDU schafft die Frauenquote nicht
Im Anschluss wählte die Versammlung die 14 Kandidaten für die Ratswahl. Alexander Ebbert erklärte, dass die Liste aufgrund der Schwierigkeiten, genügend Frauen für die Kandidatur zu gewinnen, keine paritätische Zusammensetzung aufweise: „Es wurde im Vorfeld versucht, mehr Frauen dazu zu bewegen, für den Rat zu kandidieren – aber leider wollen viele von ihnen nicht ‚in die erste Reihe‘. Es mangelt der CDU Breckerfeld an aktiven Frauen, und ich möchte sie gern dazu ermuntern, doch mehr und aktiver am politischen Engagement teilzunehmen“, sagte Ebbert.
Kandidaten der Wahlbezirke
Trotz dieses Defizits an weiblichen Kandidaten wurde die Liste der Bewerber von allen Anwesenden einstimmig gewählt, sodass bei der Ratswahl folgende Personen in ihren Wahlbezirken für die CDU antreten:
Herbert Hahn (Wahlbezirk 1) Axel Zacharias (2), Stephan Werthmann (3), Arthur Badura (4), Martin Gensler (5), Veit Kuhl (6), Rainer Giesel (7), Alexander Ebbert (8), Ulrike Borowski (9), Isabell Cyrener (10), Dirk Kückelhaus (11), Heiner Born (12), André Poth (13), Thomas Freitag (14).
Die 28 einstimmig gewählten Bewerber für die Reserveliste sind in folgender Reihenfolge: Axel Zacharias, Ulrike Borowski, Rainer Giesel, Martin Gensler, Alexander Ebbert, Arthur Badura, Herbert Hahn, Veit Kuhl, Dirk Kückelhaus, Stephan Werthmann, Heiner Born, Thomas Freitag, André Poth, Isabell Cyrener, Thorsten Pettenpohl, Karsten Rutenbeck, Lars Kückelhaus, Richard Dörnen, Horst Hoffmann, Lucia Wolters, Peter Gensler, Yvonne Tempelmann, Maren Kötting, Wilfried Hausmann, Walburga Hausmann, Markus Tempelmann, Roswitha Löhberg und Anette Gensler.
Andreas Blank vom CDU-Kreisverband, der als Versammlungsleiter fungierte, kommentierte: „Solch ein einstimmiges Ergebnis für ausnahmslos alle Kandidaten habe ich bisher im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis noch nicht erlebt.“