Eierbecher selbst pressen oder Eisen schmieden. Kurz: eintauchen in die Welt unserer Väter oder Großväter, sehen, wie sie einst ihre Brötchen verdienen mussten. Das bietet der Aktionstag des Heimatvereins Kierspe im Schleiper Hammer.
Am 7. August bullert das Schmiedefeuer, dreht sich die Transmissionswelle oder nimmt Bakelite, der Vorläufer unserer Kunststoffe, neue Formen an. „Wir wollen zeigen, welche Besonderheiten wir hier haben“, sagt Karl-Heinz Kraus, einer der „Hammerväter“, die den Betrieb in dem Industriemuseum organisieren und gleichzeitig Vorstandsmitglied im Heimatverein.
Bisher war der Hammer nur zum Mühlentag oder zum Tag des Offenen Denkmals in Betrieb. Jetzt gibt es einen Tag „nur für den Hammer“, ohne konkurrierende Veranstaltungen in der Umgebung. Das, so Kraus, sei schon vor zwei Jahren geplant gewesen, scheiterte jedoch an Bauarbeiten an der Straße – und an Corona.

Am Sonntag, 7. August, wird von 11 bis 17 Uhr gehämmert, geschmiedet und gepresst. Der Heimatverein bietet damit einen Einblick in die Industriegeschichte des Volmetals. Zudem gibt es einen „Hausflohmarkt“. Auch dabei dürfte Nostalgie eine Rolle spielen. Mitarbeiter des Schleiper Hammers durchforsten Keller und Garagen nach Brauchbarem: Im Angebot sind alte Schlitten, Werkzeuge, Befestigungsmaterialien.

Besucher können selbst aktiv werden und zur Stärkung stehen Essen und Getränke parat. Mit dem Aktionstag hofft der Heimatverein auch, die Kasse für weitere Investitionen oder Reparaturen auffüllen zu können. Vor allem geht es darum, das Museum bekannter zu machen. Vereine aus Lüdenscheid und Senioren der CDU Siegen waren zuletzt zu Gast, um sich anzusehen, wie früher produziert wurde. „Alle waren begeistert“, schildert Kraus, der hofft, dass auch der Aktionstag viele Besucher ins Schleipe-Tal lockt.