Hagen. „Nur dem reinen Zufall ist es zu verdanken, dass niemand schwer verletzt oder getötet wurde“, betont die Hagener Polizei im Zusammenhang mit einem Vorfall, der sich am Samstagabend, 25. Juni, gegen 23.30 Uhr am Hauptbahnhof in Hagen ereignet hat. Rund 300 Personen, darunter auch Kinder, bejubelten im Bereich des Graf-von-Galen-Rings friedlich den Sieg der italienischen Nationalmannschaft beim EM-Spiel. „Hierbei betraten sie auch teilweise die Fahrbahn oder standen sehr nah am Fahrbahnrand“, so die Polizei.
Mit Vollgas an Menschenmenge vorbei
Als durch einen Autokorso von etwa 80 Fahrzeugen der Verkehr kurzzeitig zum Stillstand gekommen sei, habe dies einen 21-jährigen Hagener nicht daran gehindert, mit seinem BMW in Höhe der Martin-Luther-Straße bei eingeschalteter Warnblinkanlage auf den Fahrradstreifen auszuscheren. „Polizeibeamte haben beobachtet, wie er Vollgas gab und mit geschätzt 100 km/h, bei zulässigen 50 km/h, sehr dicht an den jubelnden Fans vorbeiraste“, heißt es in der Pressemitteilung. Kurze Zeit später habe der Fahrer sein Fahrzeug, in dem sich neben anderen Familienangehörigen auch die Ehefrau des 21-Jährigen befand, abgebremst.
„Du bist nur neidisch“
Der Polizei sei es gelungen, den Raser anzuhalten und zur Rede zu stellen. Gegenüber einer Polizeibeamtin habe der 21-Jährige daraufhin folgenden Satz geäußert: „Du bist nur neidisch, weil du dir so ein Auto nie leisten kannst.“ Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sei der hochmotorisierte, elf Jahre alte BMW des jungen Mannes sichergestellt worden, ebenso sein Führerschein: „Gegen den rücksichtslosen Fahrer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet“, teilt die Polizei mit. Das Verkehrskommissariat hab die weiteren Ermittlungen aufgenommen.
