Der 1. August sei immer der Stichtag, an dem die Stadtverwaltung ihre Dienstjubilare auszeichne und die neuen Auszubildenden begrüße. „Da uns unsere Auszubildende in diesem Jahr aber kurzfristig abgesprungen ist, drehen wir nochmal eine Bewerberrunde“, sagte Bürgermeister André Dahlhaus. Nicht abgesprungen, sondern seit ihrer Ausbildung der Stadtverwaltung Breckerfeld treu geblieben sind dagegen Thomas Merkle und Andreas Bleck.
Vom „Vollstrecker“ zum „Leiter“
Thomas Merkle war nach seinem Abschluss als Verwaltungsfachangestellter Mitte 2001 zunächst sechs Jahre lang als „Vollstrecker“ der Stadtkasse im Außendienst tätig und wechselte 2007 als stellvertretender Kassenleiter in den Innendienst. Vier Jahre später – und mit einer Zusatzausbildung als kommunaler Finanzbuchhalter – übernahm er von Gisela Löwen die Kassenleitung und hat diese Position seitdem innerhalb der Stadtverwaltung inne. „Thomas Merkle hat die Kasse stets bis auf den Cent genau im Griff“, so Dahlhaus. „Deswegen gibt’s heute auch keine Glückwunschkarte zum Jubiläum – denn die wäre aus der Gemeinschaftskasse bezahlt worden und dafür sind Sie ja selbst zuständig“, scherzte der Bürgermeister entschuldigend in Richtung Jubilar.
Baumann stellte Bleck ein
Ebenfalls seit seiner Ausbildung eine feste Instanz im Breckerfelder Rathaus ist der heute 58-jährige Andreas Bleck. „Eingestellt hat mich 1983 unser späterer Bürgermeister Klaus Baumann, der damals noch Leiter des Haupt- und Personalamtes war“, erinnert sich Bleck.
Mitte 1986, nach seinem Abschluss zum Verwaltungsfachangestellten, sei er ins Hauptamt übernommen worden und dort viele Jahre für Personalabrechnungen zuständig gewesen, hat „nebenbei“ sein Studium zum Betriebswirt gemacht – und sich zugleich um den Aufbau der IT im Rathaus gekümmert. „Das Know-how hierfür habe ich mir nach und nach selbst angeeignet. Angefangen haben wir damals mit sechs Rechnern und 8MB-Speichermodulen“, erinnert er sich.
Wechsel nach 31 Jahren
2013 wurde Andreas Bleck stellvertretender Leiter des Hauptamtes. „Nach 31 Jahren hatte ich eigentlich gedacht, ich würde im Hauptamt bleiben bis ich in Rente gehe“, so Bleck. Doch als er 2017 gefragt wurde, ob er sich einen Wechsel ins Ordnungsamt vorstellen könne, sagte er zu: „Parallel zu meinem Amt bin ich seit 2016 Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, diese Synergie macht meiner Meinung nach Sinn.“
Intensive sechs Jahre
Rückblickend auf seine nun sechsjährige Funktion als Ordnungsamtsleiter sagt er, es sei eine sehr intensive Zeit gewesen. Die Unterbringung von Flüchtlingen in Breckerfeld oder auch die Corona-Pandemie habe der Verwaltung und dem Ordnungsamt als durchsetzende Instanz einiges abverlangt: „Es war oft kein einfaches Arbeiten“, sagt Bleck.
Denn anders als große Kommunen habe Breckerfeld keinen Krisenstab oder Stadtordnungsdienst zur Verfügung gehabt: „Wenn es über Nacht mal wieder eine neue Corona-Verordnung gab, mussten wir zu dritt überlegen, wie wir diese umsetzen können. Teilweise hatte uns da noch nicht einmal ein offizieller Erlasstext erreicht.“
Bleck schätzt kurzen Dienstweg und persönliche Kontakte
Geholfen hätten da vor allem: Gespräche. Mit den Sportvereinen, als diese aufgrund des Lock-Downs ihren Betrieb einstellen mussten, oder auch mit den Supermärkten: „Als die Abstandsregelung kam, haben wir gemeinsam entschieden, die Anzahl der Einkaufswagen zu begrenzen“, erinnert er sich.
Die „schmalen Strukturen“ und „kurzen Dienstwege“ innerhalb einer so kleinen Stadtverwaltung und Stadt wie Breckerfeld habe Bleck seither noch mehr zu schätzen gelernt. „Auch der Kontakt zu den Mitbürgern ist hier ausgeprägt, man kennt sich und kann dadurch vieles bewirken oder schneller bewegen.“
Die Stadt Breckerfeld sei immer bemüht, ihre Auszubildenden behalten, weiterzubilden und in höhere Positionen zu befördern: „Andreas Bleck und Thomas Merkle sind das beste Beispiel dafür, dass eine kleine Verwaltung wie die unsere jungen Menschen durchaus reizvolle Perspektiven bietet“, betonte Dahlhaus. Nicht nur angesichts der beiden Dienstjubiläen, sondern auch im Hinblick auf die aktuell noch vakante Ausbildungsstelle.