Steigende Schülerzahlen ließen es Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr sinnvoll erscheinen, weiterhin die Kinder nach Halver, Heesfeld, Glörfeld, Linscheid oder gar nach Felde bei Brügge in die Schulen zu schicken. In der neu erbauten evangelischen Volksschule zu Schalksmühle, die den Namen „Hohenzollernschule“ erhielt, begann im Jahre 1877 der Unterricht mit 90 neuen Schülern.



Die Rektoratschule an der Friedhofstraße
Im Jahre 1889 entstand in Schalksmühle neben der Volksschule eine „Höhere Privatschule“, wie sie damals in ländlichen Bezirken Preußens als Vorbereitungsschule für die höhere Schule einer größeren Stadt üblich war. Sie wurde zunächst aus privaten Mitteln unterhalten und der Unterricht fand in verschiedenen Privathäusern statt. 1902 wurde sie in eine „Rektoratschule“ umgewandelt und 1904 übernahm die Gemeinde Schalksmühle sie in ihren Etat. In den Jahren 1905 bis 1907 wurde an der Friedhofstraße für die “Rektoratschule“ ein entsprechendes Gebäude errichtet.

Ab 1935 setzte der Aufbau der sechsstufigen “Mittelschule“ ein, der 1940 abgeschlossen wurde. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es von Jahr zu Jahr immer schwieriger einen geordneten Unterricht in beiden Schule aufrecht zu halten.
Die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Krieg wurde die Situation durch Flüchtlinge und Heimatvertriebenen noch wesentlich verschlechtert, da die Zahl an Schulkindern erheblich stieg. Außerdem fehlte es an Lehrern, Räumlichkeiten, Lehrmaterial, Schulbüchern und mehr. Die aus Schlesien vertriebenen Familien, fast ausschließlich katholischen Glaubens, wünschten sich für ihre Kinder eine katholische Schule. Daher wurde eine einklassige Schule für sie in der seit 1945 bezeichnete „Evangelische Volksschule Schalksmühle“, vorher “Hohenzollernschule“, an der Bergstraße eingerichtet.
Die seit 1935 sechsstufige “Mittelschule“ wurde 1954 in “Realschule“ umbenannt. Im Laufe der nächsten Jahre stieg die Anzahl der Schüler an beiden Schulen derart, dass auch durch Um- und Anbau eine vernünftige Unterbringung nicht mehr gewährleistet war. In der alten Bauernschaft Löh befanden sich die Gehöfte der Familien Wirths, Schweitzer und Werthmann.

Die Häuser der Familien Schweitzer und Werthmann wurden am 21. September 1968 durch die Feuerwehr “warm abgebrochen“. Auf diesem Areal erfolgte am 14. November 1968 der „Erste Spatenstich“ zum Neubau des Schulzentrums Löh, das 1971 fertiggestellt wurde.

Der Beginn der Primusschule, das Ende der Verbundschule
1971 erfolgte der Umzug der Hauptschule ins neue Schulzentrum Löh, 1972 folgte die Grundschule. Die Räumlichkeiten an der Bergstraße wurden von der Realschule übernommen. 2012 wechselte auch die Verbundschule mit den restlichen Klassen zum Schulkomplex Löh. Mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 wurde die Primusschule gegründet und mit den Jahrgängen 1 und 5 kontinuierlich aufgebaut. Beginn des Schuljahres 2019/2020 umfasste die Schule erstmalig alle Jahrgänge von 1 bis 10. Die Schule bietet Platz für insgesamt 600 Schüler.
Mit Aufbau der Primusschule wurden die Grundschule Löh und die Verbundschule sukzessive aufgelöst. Am Ende des Schuljahres 2016/2017 wurden letztmalig ein Jahrgang 4 aus der Grundschule Löh und ein Jahrgang 10 aus der Verbundschule entlassen.

Anmerkung der Redaktion: Alle verwendeten historischen Bilder sowie Textausschnitte stammen vom Verein für Geschichte und Heimatpflege Schalksmühle.