Bis zum 23. März wird die historische Villa Wippermann in Halver zur Bühne einer außergewöhnlichen Kunstschau. Unter dem Titel „Emerging Voices“ präsentiert der Rotary Club Meinerzhagen eine Ausstellung junger, internationaler Künstler, die neue Perspektiven und kreative Impulse in die Region bringen wollen. Die feierliche Vernissage am Samstag, 25. Januar, zog mehr als 150 Besucher an.
„Mehr als zufrieden“, zeigte sich Kuratorin Jana Eilhardt angesichts der vollen Ausstellungsräume. In ihrer Eröffnungsrede hob sie die Bedeutung der Villa als „Ort der Freude, der Erinnerung und der Bildung“ hervor. Sie betonte die Notwendigkeit eines ehrlichen und aufrichtigen Umgangs miteinander, gerade in der heutigen Zeit.
Für einen humorvollen Moment sorgte Galerist und Kunstexperte Detlev Kümmel, bekannt aus der ZDF-Sendung „Bares für Rares“, der als prominenter Gast geladen war. Auf den scherzhaften Vergleich mit dem bisherigen Maskottchen der Villa, Waschbär Willi, reagierte Kümmel mit einem Augenzwinkern: „Ich bin jetzt der neue Waschbär?“ Bürgermeister Michael Brosch zeigte sich ebenfalls begeistert von der Veranstaltung und würdigte die Entscheidung von Verwaltung und Politik, das historische Gebäude zu einem Museum umzubauen. Der Bürgermeister dankte in diesem Zusammenhang auch seinem Vorgänger Bernd Eicker, der sich maßgeblich für den Umbau eingesetzt hätte. „Die Villa hat eine große Zukunft vor sich“, erklärte Brosch und kokettierte mit der Idee, die Räumlichkeiten künftig auch mal als Auktionshaus zu nutzen.
Verwaltungsmitarbeiterin Anja Trosien und Michael Brosch hatten für Detlev Kümmel nicht nur eine Flasche Wein dabei, sondern auch eine alte Münze, die im Rathauskeller geschlummert hatte. Die Bitte an den Experten: Die Münze bewerten und für einen möglichst hohen Preis veräußern. Der Gewinn soll dann dem Rotary Club zugutekommen. Denn: Die Rotarier hatten die Ausstellung organisiert. Michael Butz, Präsident des Rotary Clubs Meinerzhagen, Kierspe, Halver, warb für die Aktivitäten des Clubs und betonte, dass jeder Euro, der eingenommen wird, für gute Zwecke ausgegeben werde. Die Ausstellung ist Neuland für die Rotarier – das Team um Butz erklärte, dass sie Museen, Galerien und Hochschulen besuchten, um die Kunstwerke zusammenzustellen. Neben den eigentlichen Exponaten sei „die Begegnung mit den Köpfen, die die Werke herstellen“, entscheidend gewesen. Butz: „Alle Künstler sind mutig, kreativ und kooperativ.“ Ihn habe beeindruckt, dass „die Welt aus einer völlig neuen Perspektive zu sehen“ sei. Die Künstler gingen alle mit Kopf, Herz und Hand an die Themen heran.
In einer kurzen Interview-Runde sprach er mit fünf der acht anwesenden Künstler (Ruben Müller, Wiebke Herrmann, Liza Sivakova, Mira Friedrich und Heike Kurtenbach). Nicht bei der Vernissage dabei sein konnten Hermann Sebastian Schultz, Hamid Yaraghchi und Silke von Clarmann. Die Besonderheit der Ausstellung liegt in der internationalen Ausrichtung der Künstler. Studiert haben sie an renommierten Kunsthochschulen in Deutschland, Finnland, Russland, dem Iran und Paris. Ihre Werke spiegeln kulturelle Vielfalt und eine Leidenschaft für künstlerische Innovation wider.
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„Wir möchten zeigen, dass herausragende Kunst nicht nur in großen Metropolen wie Berlin oder London zu finden ist“, hatte Michael Butz im Vorfeld erklärt. „Mit Projekten wie ‚Emerging Voices‘ bringen wir hochkarätige Kunst direkt zu uns in die Region und schaffen Raum für wichtige gesellschaftliche Diskussionen.“
Die Ausstellung ist ein Teil einer langfristigen Initiative des Rotary Clubs, Kunst und Bildung in der Region zu fördern. Alle zwei Jahre soll eine Veranstaltung stattfinden, die nicht nur künstlerische Exzellenz zeigt, sondern auch einen Beitrag zu gesellschaftlichen und kulturellen Themen leistet. Mit „Emerging Voices“ wird Kunst zu einem Mittel, Brücken zu bauen – zwischen verschiedenen Kulturen, Generationen und sozialen Schichten.
Detlev Kümmel, Galerist und Experte der ZDF-Sendung „Bares für Rares“, sprach von einem Novum. „Die Villa Wippermann ist keine Galerie – sie ist ein öffentliches Museum. Dennoch werden hier die Werke zum Kauf angeboten und das für einen guten Zweck“, sagte Kümmel. Bei Galerien wie auch seiner käme es hingegen bei solchen Ausstellungen immer darauf an, „Kohle verdienen zu wollen“. Kümmel lobte die Stadt Halver für das Engagement im Kulturbereich. Er sei sich sicher, dass dies nicht die letzte Veranstaltung sei, die er in der Stadt im Grünen begleitet.
Detlev Kümmel zeigte sich von der Vernissage sehr begeistert und empfahl den Besuchern: „Sichtet heute kurz, kommt mit den Künstlern ins Gespräch und kommt dann wieder und genießt in Ruhe noch einmal alle Werke.“
Bis zum 23. März ist die Ausstellung in der Villa Wippermann in Halver zu sehen. Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 15 bis 17 Uhr, donnerstags von 15 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 2 Euro für Erwachsene und 50 Cent für Kinder.
Weitere Informationen zur Ausstellung und dem Programm sind unter den folgenden Kontakten erhältlich: [email protected] / [email protected]